Tennis

Jäger Murray ist in London der Gejagte

Der Schotte reist als neue Nummer eins der Welt zum Saisonfinale der besten Acht. Dort wartet eine schwere Gruppe.

12.11.2016

Von SID

London. Es könnte nur eine Momentaufnahme sein, das weiß Andy Murray. „Vielleicht ist es nur für eine Woche, also kann ich es auch genießen“, sagte die neue Nummer eins der Tenniswelt: „Vielleicht verliere ich den Platz wieder nach den Finals und komme nie wieder an die Spitze.“ Die Finals, damit meint der Schotte das morgen beginnende ATP-Saisonfinale der acht Jahresbesten in London. Dass er als erster Brite an die Spitze der Weltrangliste kletterte und den kriselnden Serben Novak Djokovic verdrängte, ist nach Olympia-Gold in Rio und dem Wimbledon-Sieg ein Bonus. Nun könnte der 29-Jährige das Jahr sogar als Nummer eins beenden – dafür muss Murray beim Saisonfinale besser abschneiden als Djokovic.

Der dreimalige Grand-Slam-Sieger wird trotz aller Erfahrungen Neuland betreten. Denn zum ersten Mal in seiner Karriere geht er als Branchenprimus in ein Turnier. Plötzlich ist der Mann aus Glasgow, der insgesamt 76 Wochen lang die Nummer zwei war, zum Gejagten geworden. Viel Zeit, sich an seine neue Rolle zu gewöhnen, hat er nicht. Denn in der Gruppe John McEnroe warten mit Stan Wawrinka (Schweiz), Kei Nishikori (Japan) und Marin Cilic (Kroatien) schwere Gegner. Sein Rivale Djokovic hat mit der Gruppe Ivan Lendl und den Kontrahenten Milos Raonic (Kanada), Dominic Thiem aus Österreich und Gael Monfils (Frankreich) die vermeintlich leichteren Aufgaben vor der Brust. sid