Halloween-Schwimmen

Jeder Kilometer zählte

349 Teilnehmer brachten es auf über 750 Kilometer und spülten damit knapp 2300 Euro für einen guten Zweck in die Kasse.

02.11.2016

Von Anja Kerber

Die Halloween-Schwimmer im Tübinger Hallenbad Nord schafften diesmal über 150 Kilometer mehr als im letzten Jahr. Bild: Faden

Die Halloween-Schwimmer im Tübinger Hallenbad Nord schafften diesmal über 150 Kilometer mehr als im letzten Jahr. Bild: Faden

Bereits zum dreizehnten Mal füllten sich die Bahnen mit motivierten Schwimmern, die fernab von Horrorstimmung und Gruselmasken in ausgelassener Atmosphäre Kilometer um Kilometer schwammen. Grund dafür war das traditionelle Halloween-Schwimmen von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Tübingen und den Stadtwerken.

Im abgedunkelten, nur mit Lichterketten beleuchteten Bad und umrahmt von lockerer Partymusik, schwammen zwischen sechs Uhr abends und sechs Uhr morgens 349 Schwimmerinnen und Schwimmer insgesamt 756,80 Kilometer und brachten damit 2270 Euro für ein soziales Projekt in die Kasse.

Jeder Teilnehmer bekam am Eingang eine Startkarte sowie eine Badekappe mit einer Nummer darauf. „Die Nummern sind das Erkennungszeichen für die Aufsichten zum Abhaken der Bahnen, die Schwimmer müssen also nicht selbst zählen und können einfach nur genießen“, so Benjamin Bachmann, Hauptorganisator vom Halloween-Schwimmen.

Wer eine Pause brauchte, konnte sich an einem vielfältigen Kuchenbuffet bedienen oder eine Stärkung in Form von warmer Gulaschsuppe, Kürbissuppe oder Saitenwürstchen zu sich nehmen. „Es gibt auch Teilnehmer, die abends kommen und ein bis zwei Stunden schwimmen, dann nach Hause gehen und morgens in der Frühe nochmal kommen und weiterschwimmen“, sagte Bachmann. Erst durch die Abgabe der Startkarte bei einem der 25 Helfer wurden die Bahnen offiziell angerechnet. Als Präsent gab es für jeden Teilnehmer eine persönliche Urkunde.

Pro Kilometer zahlen die Stadtwerke drei Euro, dieses Jahr an den Förderverein Lese-Haus für das gleichnamige Projekt in Tübingen. Bei dem durch die Stadtbücherei ins Leben gerufene Konzept besuchen Lesepaten und -mentoren regelmäßig Tübinger Kindergärten und Grundschulen, um den Kindern vorzulesen. „Wir möchten die Leselust der Kinder von Anfang an wecken und ihnen mit dem Vorlesen das schöne Eintauchen in Geschichten vermitteln“, erklärte Cornelia Lang vom Projekt. „Zusätzlich gibt es Mentoren, die eine Einzelbetreuung in Grundschulen anbieten, um Leseschwierigkeiten spielerisch anzugehen.“ Pate oder Mentor könne dabei jeder werden, für die notwendige Fortbildung werden aber ständig Gelder benötigt. „Bei Kindern, die kleine Schwierigkeiten beim Lesen haben, können wir mit der Eins-zu-Eins-Betreuung viel erreichen. Die Erfolgserlebnisse, die aus dem spielerischen Umgang mit dem Lesen und der Sprache durch unser Programm entstehen, machen den Kindern Mut“, fügte Manfred Pohl, ebenfalls vom Förderverein, hinzu.

Während das Team am Rand über das Projekt an einem Infostand berichtete, wurde im Wasser eine Bahn nach der anderen geschwommen. „Manchmal kommen wir mit dem Zählen fast nicht hinterher“, lachte David Rieger, der am Kopf der Bahn saß und mit einem Klemmbrett die Bahnen von gleich acht Schwimmern zählte. „Aber es macht natürlich auch Spaß.“

Das findet auch die elfjährige Luise, die sichtbar stolz ihre Startkarte mit 17 abgehakten Bahnen trägt. „Das Licht und die Musik sind richtig schön“, sagte sie. Die jüngsten Teilnehmer waren gerade einmal fünf Jahre alt, der älteste Teilnehmer 77, und zwei besonders eifrige Schwimmer schwammen jeweils 20,2 Kilometer. „Wir sind wirklich sehr zufrieden, es wurden über 150 Kilometer mehr geschwommen als im letzten Jahr“, resümierte Bachmann am Ende und freute sich in den frühen Morgenstunden besonders auf eines: sein Bett.

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Erstellt:
02.11.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 02.11.2016, 01:00 Uhr

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