Achtung, Meisterwerk! Virtuoser Frauenschicksals-Reigen zwischen Magie und Wirklichkeit in Israel.

Jellyfish - vom Meer getragen

Achtung, Meisterwerk! Virtuoser Frauenschicksals-Reigen zwischen Magie und Wirklichkeit in Israel.

23.11.2015

Von ust

Jellyfish - vom Meer getragen

Aus dem Meer vor Tel Aviv steigt plötzlich ein kleines rothaariges Mädchen mit einem weißroten Rettungsring. Niemand kennt es, keiner vermisst es, sprechen tut es auch nicht. Es läuft der jungen Batya in die Arme und ruft ihre untergegangenen Kindheitserinnerungen wach.

Die junge Israelin ist eine der Protagonistinnen in „Jellyfish?, dem preisgekrönten Debüt-Film des Regieduos aus den Autoren, Etgar Keret und Shira Geffen, die auch privat ein Paar sind. In einem geteilten und verminten Land wie Israel eröffnet das Meer einen geradezu rettenden Horizont.

Die Philippinin Joy träumt davon, ihrem fernen Sohn ein Spielzeugschiff zu kaufen. Die erzwungene Mutter-Sohn-Trennung wird in einer emotionalen Mutter-Tochter- Distanz gekontert. Aber auch in dieser ? der Beziehung zwischen einer Schauspielerin und ihrer kranken Mutter ? blitzt hinter der Kälte kurz die verlorene Nähe auf.

Bei einem frischverheirateten Paar scheint sich ebenfalls keine Innigkeit herstellen zu wollen. Die Braut bricht sich beim Hochzeitsfest das Bein und statt in der Karibik verbringt das Paar seine Flitterwochen nun in einem Hotel der Stadt. Nichts ist so wie erträumt, überall treffen Einsamkeiten aufeinander und immer bedarf es einer Mittlerin. Eine schöne magische Tragikomödie. ust

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Erstellt:
23.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 44sec
zuletzt aktualisiert: 23.11.2015, 12:00 Uhr

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