Gelegenheit, sich von einem umstrittenen Film selbst ein Bild zu machen

Jenin ... Jenin

Gelegenheit, sich von einem umstrittenen Film selbst ein Bild zu machen

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Jenin ... Jenin

Ein vielleicht zwölfjähriges Mädchen geht über die Schutthaufen ? um zu sehen, was vom Zuhause übrig geblieben ist, um nach einem vermissten Toten zu suchen. Sharon müsse sich des Widerstands von ganz Jenin bewusst sein, sagt sie. Solche Szenen sind Mohamed Bakris Dokumentarfilm "Jenin ... Jenin" (OmeU) als inszenierte antijüdische Propaganda ausgelegt worden. Drehbeginn war wenige Tage, nachdem sich die israelische Armee aus Jenin zurückgezogen hatte. Im April 2002 hatte sie einen großen Teil des Camps zerstört. Bakri überlässt den Bewohnern des palästinensischen Flüchtlingslagers im Westjordanland das Wort.

Niemand durfte helfen, sagt ein Arzt. Das israelische Militär habe an den Fall eines anderen Arztes erinnert, der in seinem Auto verbrannte, nachdem es von einem Geschoss getroffen worden war. Auch dem Roten Kreuz sei der Zugang verwehrt gewesen. „Was uns am meisten verletzte, war die Ohnmacht angesichts eines sterbenden Kindes?, sagt ein Mann. „Dass die Welt zusah; dass von den anderen arabischen Staaten keine Hilfe kam.? Ein anderer Mann schiebt einen Kinderwagen auf das Notquartier aus weißen UN-Zelten zu. „Ich war drei Jahre in Haft. Ich wollte, dass meine Kinder eine Perspektive haben.? Er war neun Jahre alt, als Israel 1967 das Westjordanland besetzte. „Seither habe ich keinen einzigen normalen Tag erlebt.?