KuRT-Festival

Festival jetzt mit Eintritt: Die Gäste wollten es selbst so

Das Reutlinger Event für junge Leute verlangt Anfang Juli erstmals moderaten Eintritt – und zieht vom Bürgerpark auf den Festplatz Bösmannsäcker.

24.01.2019

Von Matthias Reichert

Dieser Standort ist Geschichte: Das KuRT-Festival im Bürgerpark anno 2017 beim Auftritt von „Blackout Problems“. Archivbild: Horst Haas

Dieser Standort ist Geschichte: Das KuRT-Festival im Bürgerpark anno 2017 beim Auftritt von „Blackout Problems“. Archivbild: Horst Haas

Im 13. Jahr zieht das Reutlinger KuRT-Festival auf die Bösmannsäcker um. Weil neben der Stadthalle im Bürgerpark das langerwartete Hotel gebaut werden soll, war klar, dass das Festival dort irgendwann weichen muss. „Wir haben gesagt, bevor wir gezwungen werden, ziehen wir gleich freiwillig um“, sagt Pressesprecher Ardit Jashanica.

Der Festplatz Bösmannsäcker biete ein deutlich größeres Geländer. Die 15 Leute vom Organisationsteam beraten noch darüber, ob sie vom 4. bis 6. Juli, wie bisher, zwei Bühnen aufbauen werden oder nur noch eine. Die zweite Neuerung geschieht auf Wunsch der jungen Festival-Besucher. Paradoxerweise haben die sich bei einer Facebook-Umfrage mit mehr als 80 Prozent dafür ausgesprochen, dass KuRT künftig Eintritt kosten soll. Bisher ist das Festival umsonst und draußen veranstaltet worden.

Die Entscheidung soll dazu dienen, dass KuRT seine beiden Standbeine aufrechterhalten kann, erläutert der Pressesprecher. Einerseits treten hier regionale Künstler/innen auf, die erst noch bekannt werden wollen. „Wir sind Goldgräber in der Booking-Szene“, so Jashanica. Und andererseits sind bei KuRT auch Bands und Sänger/innen zu hören, die ansonsten eher in Stuttgart oder Frankfurt auftreten.

Damit das so bleiben kann, verlangen die Veranstalter jetzt also Eintritt. Die Preise sind moderat: Freitag und Samstag zahlen die Gäste je 3 Euro, das Kombiticket gibt es für 5 Euro. Der Poetry-Slam am Donnerstagabend läuft weiter bei freiem Eintritt. Die Vorbereitungen für das Festival im Sommer laufen schon längst; die Veranstalter suchen wie in jedem Jahr freiwillige Helfer.

Am Freitag, 5. Juli, stehen auch in diesem Jahr Indie- und Rockmusik auf dem KuRT-Programm. Schon in den vergangenen Jahren sei das Festival etwas rockiger geworden, sagt der Pressesprecher. Am Samstag, 6. Juli, gibt es dann Hip-Hop und Rhythm’n’Blues. Die Top-Acts werden vom morgigen Freitag an sukzessive auf Facebook und auf der Homepage des KuRT-Vereins bekanntgegeben. „Nicht nur Szene-Insider werden wissen, wer auftritt“, verspricht Jashanica.

Mit dem neuen Standort erwarten die Organisatoren wieder mehr Besucher – obwohl diese jetzt Eintritt zahlen müssen. In den vergangenen Jahren waren jeweils rund 20 000 junge Leute in den Bürgerpark geströmt. 2018 waren es regenbedingt nur noch 11 500 (wir berichteten). Es war das erste Mal nach sieben Jahren, dass es regnete – dafür aber ausdauernd und fast das komplette Wochenende über.

Wie schon 2018 werden die Festival-Macher professionelle Security engagieren. Nach einer Messerstecherei im Jahr 2017, bei der zwei Jugendliche verletzt wurden, hatten die Veranstalter das Sicherheitskonzept überarbeitet und deutlich aufgestockt; daran wollen sie nun festhalten. 2018 hatte sich das bereits ausgezahlt: Es gab im vergangenen Jahr keine nennenswerten Zwischenfälle.

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Erstellt:
24.01.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 24.01.2019, 01:00 Uhr

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