Mr. Bean im (Geheim-)Dienst der Krone: Bond-Parodie, die manchmal zündet, selten knallt.

Johnny English - Der Spion, der es versiebte

Mr. Bean im (Geheim-)Dienst der Krone: Bond-Parodie, die manchmal zündet, selten knallt.

24.11.2015

Von Wolfgang Brenner

Johnny English - Der Spion, der es versiebte

Seit 1975 Monty Pythons „Ritter der Kokosnuss? in die Kinos kam, scheint sich in den englisch-französischen Beziehungen wenig getan zu haben ? zumindest an der Komödien-Front. Damals waren es tuntige Franzosen, die die Engländer angeflegelt haben. Heute, in der Agenten-Persiflage „Johnny English?, macht John Malkovich als Franzmann und Möchtegern-Throninhaber das Gleiche und kassiert dafür im Gegenzug ein „Schnauze, Franzwurst?.

Jetzt trägt diese Bond-Parodie ihren Namen aber wirklich zu Recht. Denn während vergleichbaren Projekte wie „Austin Powers? das Agentenwesen bloß zur Vorlage nehmen, um dann vogelwild drauf los zu blödeln, klammert sich „Johnny English? akribisch an den großen Bruder. Und pinkelt ihm gleichzeitig ans Bein. Da sind gefährliche Geschosse in Bleistiften versteckt, feuert ein Auto Raketen und beim weitaus attraktiveren Mrs. Moneypenny-Pendant fliegt der Mantel (Hut) nicht an den Ständer, sondern aus dem Fenster.

Kein anderer wäre da in der Hauptrolle vorstellbar als Rowan „Mr. Bean? Atkinson. Der ist nach einem verheerenden Attentat der letzte verblieben Spion Ihrer Majestät und soll verhindern, dass die frisch restaurierten Kronjuwelen da bleiben, wo sie sind ? nämlich im Tower. Was natürlich nicht klappt, und der trottelig-überambitionierte Johnny fortan immer da versagt, wo James Bond triumphiert.

Atkinson spielt dabei eine Figur, die er Mitte der Neunziger in Werbespots für eine britische Kreditkartenfirma schon gespielt hat. Nur halt auf Spielfilmlänge. Und man merkt?s. Viel mehr als eine Nummernrevue ist der Film nämlich nicht. Auch wenn dem depperten Agenten in bester „Black Adder?-Manier ein Untergebener zur Seite gestellt ist, der wie ehemals Baldrick natürlich viel cleverer als sein Herr ist.

So gibt es einige Schenkelklopfer, in denen Atkinson sein Slapstick-Können voll zur Geltung bringt (Sushi-Bar!!!), aber halt auch eine doofe Fäkal-Episode mit französischem Donnerbalken. Am besten ist der Film immer dann, wenn Atkinson nicht spricht sondern macht. Und das reicht allemal für knuffigen Familien-Kinonachmittag.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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vini 16.12.200512:00 Uhr

Mr.Bean in voller action

N.N. 05.04.200412:00 Uhr

Rowan Atkinson und John Malkovich- die Darsteller, die es versiebten.