Für Dortmund zählt nach Trauma von Liverpool nur noch der Pokal

Kampf um die letzte Titeloption

Nach dem bitteren Aus von Liverpool bestreitet Borussia Dortmund in Berlin laut Trainer Thomas Tuchel das "Endspiel vor dem Endspiel". Der Albtraum von der Anfield Road soll sich nicht wiederholen.

20.04.2016

Von SID

Berlin/Dortmund. Die Tränen von Anfield sind getrocknet, das Wechsel-Hickhack um Ilkay Gündogan rückt in den Hintergrund: Bei Borussia Dortmund zählt nun einzig und allein die letzte Titelchance, der Traum vom DFB-Pokal. "Wir wollen noch zweimal nach Berlin", stellt Kapitän Mats Hummels vor dem Halbfinal-Trip zu Hertha BSC morgen (20.45 Uhr/ARD und Sky) unmissverständlich klar.

Für den designierten Vizemeister ist es die letzte Chance, am Ende einer doch so starken Saison nicht gänzlich mit leeren Händen dazustehen. Anfang März flirtete der BVB noch mit drei Titeln: Die Meisterschaft ist aber nach den beiden Remis gegen die Bayern (0:0) und auf Schalke (2:2) längst futsch, die europäische Reise endete mit dem traumatischen 3:4 am vergangenen Donnerstag bei Jürgen Klopps FC Liverpool. Bleibt der nationale "Pott", der am 21. Mai in der Hauptstadt zu gewinnen ist.

"Es war von Anfang an unser erklärtes Ziel, wieder ins Pokalfinale zu kommen. Wir sind jetzt kurz davor und müssen unsere ganze Kraft darauf ausrichten", sagt Sportdirektor Michael Zorc. Es wäre das vierte Jahr mit einem großen Finale in Serie - dummerweise blieb dem BVB bei den vorigen dreien nur die Rolle des Gratulanten: 2013 verlor Dortmund das Champions-League-Endspiel gegen die Bayern (1:2), 2014 (0:2 n.V. gegen Bayern) und 2015 (1:3 gegen Wolfsburg) im DFB-Pokal.

Die schwarze Serie kann Dortmund, das am kommenden Samstag schon wieder in der Bundesliga beim abstiegsbedrohten VfB Stuttgart gefordert ist, mit zwei Siegen in Berlin durchbrechen. Deshalb hat Trainer Thomas Tuchel das Halbfinale vorsorglich zu "einem Endspiel vor dem Endspiel" erklärt: "Da werden wir sehen, ob wir schon Lehren gezogen haben." Lehren nämlich aus dem leichtfertigen und höchst unnötigen Verspielen des 3:1-Vorsprungs in Liverpool.

Die Leistung beim 3:0 gegen Hamburg gab zwar Anlass zur Hoffnung, dass der Liverpool-Knacks nicht allzu groß war. Doch der Charakter des Halbfinals ist ein ganz anderer: Anfield 2.0 gewissermaßen. "Die Konstellation ist ähnlich wie in Liverpool: ein K.o.-Spiel, ein Auswärtsspiel, ein sehr euphorisierter Gegner voller Selbstvertrauen mit totaler Unterstützung durch das Heimpublikum", meint Thomas Tuchel, da werde man "die Erfahrung brauchen, die wir in Liverpool gemacht haben". Damit auf Anfield kein zweites "Endfield" folgt.

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Erstellt:
20.04.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 08sec
zuletzt aktualisiert: 20.04.2016, 06:00 Uhr

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