Fall al-Bakr
Kanzlerin fordert Aufklärung
Grüne im Landtag beantragen eine Untersuchungskommission.
Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert nach dem Suizid des Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr eine rasche Aufklärung. Was in dem Fall falsch gelaufen sei, „das wird nun schnell und umfassend zu untersuchen sein“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Al-Bakr hatte sich am Mittwoch in seiner Gefängniszelle in Leipzig erhängt. Wenn es in einer Justizvollzugsanstalt einen Suizid gebe, „dann ist etwas schiefgelaufen, dann sind Warnzeichen nicht frühzeitig erkannt worden, sind Fehleinschätzungen vorgenommen worden“, sagte Seibert. In diesem Fall komme hinzu, dass der Terrorverdächtige nicht mehr befragt werden könne. „Das erschwert die Arbeit der Ermittler.“
Die Grünen-Fraktion im sächsischen Landtag beantragte eine unabhängige Untersuchungskommission. Fehler und Fehleinschätzungen der Justizbehörden müssten lückenlos aufgedeckt werden, erklärte die rechtspolitische Sprecherin Katja Meier. Sie fordert detaillierte Auskunft über alles, was während des Gefängnisaufenthaltes von al-Bakr geschehen ist. Außerdem fragt sie nach allgemeinen Kriterien für die Bewertung der Suizidgefahr. Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) zeigte sich offen für eine solche Kommission. afp/epd
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