Die mutigen Fünf: Ein Dokufilm um Lesben in der Schweiz

Katzenball

Die mutigen Fünf: Ein Dokufilm um Lesben in der Schweiz

24.11.2015

Von ust

Katzenball

Die Schweiz ist für feministische Kämpferinnen ein harter Brocken. Erst 1971 wurde hier das Frauenwahlrecht eingeführt. Dass es unter solchen Umständen auch nicht gerade leicht ist, seine lesbischen Neigungen auszuleben, muss nun überhaupt nicht erstaunen.

„Katzenball? ist der schnurrige Titel eines Dokumentarfilms, mit dem Veronika Minder schon auf der diesjährigen Berlinale überzeugte. Sie porträtiert fünf Frauen aus mindestens drei Generationen und zeichnet ihre unterschiedlichen Probleme ? und auch ihre Gemeinsamkeiten: Mutig, offen und kämpferisch sind sie alle. Die größte Bewunderung gilt jedoch der ältesten der Frauen, einer Krankenschwester, die trotz Kind und Ehe ihr bürgerliches Leben abbrach. Oder jene Fotografin, die äußerlich bieder und angepasst wirkt, aber nach ihrem Coming-out couragiert zu ihrem Anderssein steht.

„Katzenball? ist mehr als ein Fünfer-Porträt; er ist auch das Porträt eines Jahrhunderts, des 20sten, und ein Panoptikum seiner Frivolitäten und seines Biedersinns. Während schon die zwanziger Jahre mit Marlene Dietrich den Garçonne-Typ auf Leinwand oder Bühne holten, trauten sich die fünfziger schier nur noch heile Reklamewelt zu. Beides schaut man sich von heute aus gerne an. Vor allem wenn es wie hier mit katzenhafter Leichtigkeit und nicht aufklärerischer Wucht vorgeführt wird.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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