VfB-Pleite im Pokal: Großkreutz beklagt eigene Unaufmerksamkeiten
Kein Spaß mit alten Freunden
236 Pflichtspiele bestritt Kevin Großkreutz für Borussia Dortmund, in Schwarz-Gelb wurde er Meister und Pokalsieger. Die Niederlage, die er mit dem VfB gegen den Ex-Klub kassierte, ärgerte ihn trotzdem gewaltig.
Stuttgart. Kevin Großkreutz ist einer von diesen Fußballprofis, die ihre Gefühle nur schwer verbergen können. Er lacht, wenn er gut drauf ist, und geht es ihm schlecht, werden die Lippen schmal und die Augen zu Schlitzen. Nach dem 1:3 gegen Dortmund versuchte sich der Neuzugang des VfB Stuttgart versöhnlich zu geben, doch sein Blick verriet: Die Niederlage gegen seinen ehemaligen Verein, die das Aus im Viertelfinale des DFB-Pokals bedeutete, wurmte ihn gewaltig.
"Die Enttäuschung ist sehr groß", sagte Großkreutz. "Wir haben durch eigene Dummheit in der ersten Hälfte verloren, das ist bitter." Tatsächlich waren es diese kleinen Unachtsamkeiten, durch die der VfB, der in der Bundesliga zuletzt vier Siege in Folge errungen hatte, im Pokal auf die Verliererstraße geriet. Das 0:1 durch Marco Reus in der fünften Spielminute hätte Großkreutz selbst verhindern können, wenn er die Vorlage von Pierre-Emerick Aubameyang energisch geklärt hätte. Beim 1:2, das Reus mit einem genialen Zuspiel auf Aubameyang einleitete, wirkte die gesamte Abwehr der Stuttgarter für ein paar Sekunden unsortiert, was die Stars im Angriff des BVB eiskalt ausnutzten.
Reus, Aubameyang und der ebenso virtuose Regisseur Henrich Mchitarjan sorgten in der ansonsten ausgeglichenen Partie für die Akzente und die besonderen Momente. Dagegen fehlte den leidenschaftlich kämpfenden VfB-Profis das Quäntchen Glück, um das Halbfinale im Pokal zu erreichen.
"Wir waren nahe dran", sagte Trainer Jürgen Kramny. "Gegen Dortmund zu verlieren, ist nicht unnormal. In der Bundesliga werden wir wieder aufstehen." Oder, wie es Großkreutz umriss: "Es war schön, die alten BVB-Kameraden wieder zu treffen. Jetzt geht es weiter."