Null Biss, null Bock, null Tore: So blamierten sich Reals zaudernde Superstars in Wolfsburg

Keine Gnade für die königlichen Jammerer

Sie traten, sie lamentierten - und dann bockten sie nur noch. Real Madrids Spitzenspieler um Cristiano Ronaldo leisten sich in Wolfsburg einen blamablen Fehltritt. Die starken Gastgeber nutzten die Gunst der Stunde.

08.04.2016

Von SID

Madrids Weltstar Cristiano Ronaldo (vorne) beklagte sich über die harte Gangart der Gastgeber, der Wolfsburger Maximilian Arnold tröstete ihn. Foto: Imago

Madrids Weltstar Cristiano Ronaldo (vorne) beklagte sich über die harte Gangart der Gastgeber, der Wolfsburger Maximilian Arnold tröstete ihn. Foto: Imago

Wolfsburg. Cristiano Ronaldo stolzierte wie immer perfekt gestylt und mit geschwellter Brust durch die Interviewzone, den Kameras schenkte der Superstar von Real Madrid eine Viertelstunde vor Mitternacht sogar ein Augenzwinkern und ein flüchtiges Lächeln. Sagen wollte der Portugiese nach der peinlichen 0:2-Pleite der Königlichen beim krassen Außenseiter VfL Wolfsburg zwar nichts. Aber Ronaldos Körpersprache drückte aus, was bei Real alle dachten: Keine Panik, das war nur ein Ausrutscher! Doch in der Heimat geht die Angst vor einem völlig unerwarteten Viertelfinal-K.o. in der Champions League um.

"Real ist der Spott in Europa", schrieb die Zeitung Sport über den pomadigen Auftritt des spanischen Rekordmeisters beim deutschen Viertelfinal-Neuling. El Mundo Deportivo brachte die schwache Leistung der Millionenstars in drei Wörtern zusammen: "Desaster, Katastrophe, Fiasko". Selbst das Real-treue Blatt Marca zeigte sich bestürzt: Madrid sei "von Wölfen im Schafspelz gefressen" worden und im Rückspiel am Dienstag "zu einer Heldentat verpflichtet". Die Qualität für einen Sieg mit drei Toren Unterschied im heimischen Bernabeu ist zweifelsohne vorhanden.

"Wir wissen, dass es kein gutes Ergebnis ist" sagte Offensivstar Gareth Bale, "aber wir wissen auch, dass wir noch Zeit haben, um das Spiel zu drehen." Ähnlich äußerten sich auch seine Teamkollegen - nur Weltmeister Toni Kroos schien mit einem wirklich mulmigen Gefühl zurück nach Madrid zu fliegen. "Vor dem Spiel habe ich mir deutlich weniger Sorgen gemacht als jetzt", sagte der Mittelfeldspieler, der in Wolfsburg nicht an seine starken Auftritte der vergangenen Wochen anknüpfen konnte. Kroos wies jedoch eine Kritik vehement zurück: "Wir haben Wolfsburg nicht unterschätzt!" Zumindest aber hat sich Real vom VfL überraschen lassen.

Exemplarisch dafür steht Wolfsburgs Startelfdebütant Bruno Henrique, der die Madrider Abwehr vor einige Probleme stellte. Von Trainer Zinedine Zidane kamen keinerlei Impulse von der Seitenlinie, weder emotionaler noch taktischer Natur. Vier Tage nach dem umjubelten 2:1-Prestigesieg im Clásico gegen den FC Barcelona werden wieder Zweifel laut an den Trainerqualitäten des dreimaligen Weltfußballers.

Es droht eine Horror-Saison, die sogar zum Abschied von Ronaldo führen könnte. Spekulationen über einen Vereinswechsel im Sommer gibt es schon länger, nun berichtete der spanische Fußball-Insider Guillem Balague, dass Real angeblich 60 Millionen Euro für den dreimaligen Weltfußballer verlangt. Diese Summe war Ronaldo bei dem Spiel in Wolfsburg nicht einmal ansatzweise wert. Seine auffälligste Szene hatte der 31-Jährige, als er in der 50. Minute bei einem Schussversuch ausrutschte und auf dem Hosenboden landete.

Zum Artikel

Erstellt:
08.04.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 08.04.2016, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!