Tübingen

Keine Grenzöffnung

Gottfried Gottschlich hatte das „Übrigens“ von Angelika Bachmann, in dem es um ihren Großvater ging („Der Bärenschmied hatte zwölf Kinder und kein Telefon“ vom 1. Dezember), kritisiert (4. Dezember).

11.12.2018

Von Alexander Stock, Tübingen

Mobbing von Kindern an Kindern in Schulen und sonstwo ist wahrlich keine Sache, die es erst ab 2015 gibt. Das gab es zu meiner Zeit in den 1950er und -60er Jahren genauso. Nur die neudeutsche Bezeichnung ist neueren Datums, aber auch schon wesentlich älter als drei Jahre.

Ich bin in einem Barackenlager in Eckernförde aufgewachsen, in dem vor allem Geflüchtete aus dem deutschen Osten untergebracht worden sind, aber auch viele Menschen aus aller Herren Länder! Wir Lagerkinder „stanken, hatten Flöhe, Läuse und Wanzen, von Krätze ganz zu schweigen“. Egal, ob wir stanken, Flöhe, Läuse, Wanzen, Krätze hatten oder nicht. Und wir wurden verprügelt und beklaut – „zum Glück“ hatten wir außer Pausenbrot – und das auch nicht alle – nichts, wir waren ja die Kinder von Geflüchteten, die nichts hatten. Deshalb mussten sie ja in Barackenlagern wohnen. Ach ja, es waren deutsche Kinder, die uns deutsche Kinder so gemobbt haben. Zum einen.

Zum anderen: 2015 wurden in Europa keine Grenzöffnungen vorgenommen, vor allem nicht in Deutschland. Es gab keinerlei Grenzposten mehr, die geschlossen werden konnten, denn Deutschland war Teil des Schengener Raums! Die Regierung 2015 hat folgerichtig und konsequent das getan, was notwendig war – sie hat nichts getan, außer die Menschen in Not willkommen zu heißen. Und das hat die weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ebenfalls getan.

Also was soll die dauernd wiederholte Lüge von „Grenzöffnungen“ mehr sein als Stimmungsmache von rechts?

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Erstellt:
11.12.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 11.12.2018, 01:00 Uhr

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