Horb · Sozial-Aktion

Keine Hektik und kein Gedränge

Der 13. Horber Heiligabend-Markt zog 300 Bedürftige an, die sich aus einer großen Angebotspalette bedienen und erfreuen konnten.

27.12.2019

Von Willy Bernhardt

Ein Weihnachtsmarkt ohne Bratwurst wäre irgendwie unvollständig.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Bratwurst wäre irgendwie unvollständig.

Wenngleich es zum Auftakt des 13. Horber Heiligabend-Markts teils wie aus Kübeln schüttete, schien dies der entspannten Stimmung von Besuchern wie auch Standbetreibern keinerlei Abbruch zu tun. Diakon Klaus Konrad hatte zusammen mit Martin Lütjohann an der Gitarre und einigen Mitsängern den Markt mit einem geistigen Impuls und gemeinsam gesungenen Liedern im Beisein des Initiators – des einstigen Stadtrats und ehemaligen Landwirts Rolf Maier aus Betra – offiziell eröffnet.

Änderungen gegenüber den Vorjahren trugen ihren Teil dazu bei: Dazu gehörten sicher die verschiedenen Plakate, an denen sich die vor den üppig bestückten Ständen Wartenden vorab Gedanken machen konnten über das, wonach es sie hinterher gelüsten könnte.

Dank der guten Ausleuchtung, für die das Horber THW unter der Leitung von Rainer Goller gesorgt hatte, verfügte jeder Stand über genügend elektrische Energie. So konnte die Strombelastung für die Gutermann-Grundschule, deren Hausmeister Mario Palumbo ebenfalls vor Ort war, in Grenzen gehalten werden, wie THW-Chefkoch Markus Blecher dieser Zeitung gegenüber ergänzte.

Gerne wahrgenommen wurde von den Wartenden auch die Möglichkeit, sich im Vorbereich der einzelnen Stände unter deren Zeltdächern und Pavillons vor dem mitunter heftigen Regen zu schützen. Feuerkörbe sorgten nicht nur für ein ansprechendes Ambiente, sondern spendeten auch auch eine wohlige Wärme. Strategisch gut platziert waren zudem im Markt-Innern die beiden Stände von Stadträtin Silke Wüstholz, welche die Altheimer Rindergulaschsuppe kredenzte, sowie von der Volksmission Horb, an der es etwa leckere Waffeln gab. „Es gab dieses Mal keine Hektik und kein Gedränge“, stellte Initiator Rolf Maier hinterher zufrieden fest.

Fast 80 Helferinnen und Helfer

Dieser freute sich insbesondere darüber, dass sich fast 80 jüngere und auch ältere Helferinnen und Helfer bereit fanden, ihn bei dieser guten Sache wieder zu unterstützen. Erstmals hatten auch Bedürfte aus Rottenburg sowie dessen größtem Teilort Ergenzingen den Weg nach Horb gefunden. Somit war praktisch der Bereich von Sulz bis Rottenburg der Horber Einladung zum Besuch des Heiligabend-Marktes gefolgt.

Bisweilen konnte – auch angesichts von vorgetragenen musikalischen Weisen – der Eindruck entstehen, dass es sich um einen „ganz normalen Weihnachtsmarkt“ handele, wie es ein Besucher wohl trefflich auf den Punkt brachte. Auffallend in diesem Jahr war nicht nur für Organisator Maier die große Zahl junger Familien, welche dankbar die Möglichkeit nutzten, für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage nicht nur aus einem reichen Speisenangebot auszuwählen, sondern auch gebrauchte Spielsachen für ihre Kinder vorzufinden. Dass mit Viviana Weschenmoser (SPD) und der einstigen Stadträtin Ilse Braitmaier (Grüne) sich auch die lokale Politik in diesem „Markt der Barmherzigkeit“ einbrachte, vermerkte Rolf Maier überaus positiv.

Maier schätzt, dass rund die Hälfte der 300 gezählten Besucher schwäbisch gesprochen habe, „und die anderen kamen aus dem restlichen EU-Raum“. Rolf Maier weiter wörtlich: „Es gab auf dem Horber Heiligabend-Markt noch nie so eine breite Angebotspalette, bei der man auch realisierte, dass sie gerne angenommen wird. Und wir hatten dank der unzähligen Unterstützer noch nie so viel gutes Essen zum Mitnachhausenehmen wie in diesem Jahr, und erst die Möglichkeit zur Auswahl macht Lebensstandard aus“.

Entspannte Atmosphäre

Hinzu gekommen sei „das Wissen, dass nichts ausgeht, und die letzten noch genau so viel bekamen wie die ersten, die da waren“. Auch dies habe sicherlich zur dieser auffallend entspannten Atmosphäre beigetragen. Vor allem habe es zuvor noch nie so viel Unterstützung von Lebensmittelbetrieben aus der Raumschaft Horb wie etwas Metzgern, Bäckern und Lebensmittelhändlern gegeben wie 2019. Unter anderem wurden vorbereitete Weihnachtsgänse und küchenfertige Forellen ausgehändigt. Ähnlich habe es sich etwa auch mit Edamer- und Bergkäse sowie an Weihnachtssüßigkeiten satt verhalten.

Allenthalben habe er, Maier, in dankbare Gesichter geblickt, und dies nicht nur am Spielwarenstand. Auch die neuen und erstmaligen Besucher aus Rottenburg und aus Ergenzingen seien erstaunt gewesen über das breite und großzügige Angebot in Horb. Nicht unerwähnt ließ Rolf Maier auch die Bereitschaft von Stadtteil-Horbern, bedürftige Mitbürger per Auto nach Horb zu bringen und sie dort nach dem Markt wieder abzuholen.

Stimmungsvolle Musik und frische Lebensmittel erfreuten die Besucher des 13. Horber Heiligabend-Marktes. Bilder: Karl-Heinz Kuball

Stimmungsvolle Musik und frische Lebensmittel erfreuten die Besucher des 13. Horber Heiligabend-Marktes. Bilder: Karl-Heinz Kuball

„Leibliches Wohl“ umfasst nicht nur Speisen und Getränke.

„Leibliches Wohl“ umfasst nicht nur Speisen und Getränke.

Den 13. Horber Heiligabend-Markt haben unterstützt:

Gerhard Schuler (Obst- und Gemüse); AHG Horb (Weihnachtsbraten); dm-Drogeriemarkt (Horb); Euro-Express (Weitingen); Wein-Delikatessen (Musbach), Tress Teigwaren (Münsingen); Bürger Maultaschen (Ditzingen); Hochdorfer Brauerei; Weinhandlung Dörr (Horb); Bäckereien Saur, Sehne, Ziegler und Walz (Horb und Empfingen); Metzgereien Kaupp, Odermatt, Singer, Maier und Blocher (Altheim, Eutingen, Nordstetten, Betra und Empfingen); Forellenzucht Sohnius (Dießen); Kö 23: Weihnachtsgänse (Horb); Feinkost Brändle (Empfingen); Biohof Kugler (Schopfloch); Kreissparkasse Freudenstadt; Rotary-Club; Württembergische Versicherungsagentur (Horb); Katholische Kirchengemeinde (Nordstetten); Nussbaumverlag, SÜDWEST PRESSE, Schwarzwälder Bote; Busunternehmen Weiss und Nesch (Vollmaringen) und Groß (Rottenburg); Belegschaft Firma „Racemark“ (Empfingen); Pick’s raus (Rottenburg); Werth Design (Beta); THW Horb: Mario Palumbo (Hausmeister Gutermann-Grundschule Horb), Stadtverwaltung Horb sowie die Märkte „Real“ und „Kaufland“ (beide Horb). Hinzu kommt finanzielle Unterstützung, deren Spender ungenannt bleiben möchten.

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27.12.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 28sec
zuletzt aktualisiert: 27.12.2019, 01:00 Uhr

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