Dank Nora Tschirner immerhin eine Einwitzkomödie.

Keinohrhasen

Dank Nora Tschirner immerhin eine Einwitzkomödie.

23.11.2015

Von che

14.09.2015 Keinohrhasen
© null 02:06 min

Nach dem Flop des Rachethrillers „One Way? wollte Til Schweiger mit seiner dritten Regiearbeit unbedingt einen Hit landen. Entsprechend verzwungen wirkt der Film. Da werden die Gaststars gleich im Dutzend auf die Leinwand geschippt, und die Angst davor, einen Schenkelklopfer auszulassen, macht jedem hintergründigen Witz den Garaus.

Dabei ist die Handlung so übel nicht: Ein Krawalljournalist mit hohem Frauenverbrauch (Schweiger) wird wegen einer seiner Rüpeleien zu Sozialarbeit im Kindergarten verknackt. Dort kommt er unter die Fuchtel der verbiesterten Brillenschlange Anna (Nora Tschirner), die noch eine alte Rechnung aus Kindertagen mit ihm offen hat. Dass der Kleinkrieg auf vorhersehbarer Genrebahn zu Liebe gedeiht, kann man verzeihen, nicht aber wie ungelenk das alles gespielt und inszeniert ist.

Schweiger, der sich laut Drehbuch vom Stinkstiefel zum Kuschelhasen für Frau und Kind mausern soll, bleibt von vorne bis hinten ein unwitziges und unelegantes Macho-Männchen. Ein Lichtblick ist die komödiantisch talentierte Nora Tschirner, deren charmante Schoddrigkeit ein bisschen an die junge Katherine Hepburn erinnert.

Aber weil sie andauernd Schweigers altfränkischem Frauenbild genügen muss, macht auch das auf Dauer keinen Spaß. Und dass dieses sympathische Geschöpf zum Schluss den netten Jürgen Vogel sausen lässt, um fortan Testosteron-Til anzuschmachten, verdirbt vollends den Abend.

Keinohrhasen

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Erstellt:
23.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 23.11.2015, 12:00 Uhr

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