Kinder werden in kürzester Zeit zu Musical-Sängern

Geistliche Lieder, Wiener Klassik, Popmusik und Rockoper standen auf dem Gesamt-Programm der diesjährigen Horber Musiktage. Fehlte noch das Genre des Musicals. „Kinder machen Vielfalt“ hieß das dreitägige Musicalprojekt an der Horber Gutermann-Grundschule, das in der Aufführung am Samstag seinen Höhepunkt fand.

Zwei Anlässe gab es zu dem Konzert in der Turnhalle. Einer liegt zehn Jahre zurück. Da begann mit der Bläserklasse die Kooperation der Gutermann-Grundschule mit der Horber Musik. „Das ist unser gemeinsames Baby“, sagte die Schulleiterin Sabine Peters. Das habe sie und Sven Gnass, Musikschulleiter und Organisator der Musiktage, die letzten zehn Jahre getragen. „Ich rede und er hört zu“, berichtete sie über die Zusammenarbeit. So war es zunächst auch am Samstag. Gnass spielte das kokette Spiel mit und beschränkte sich bei den Ausführungen Peters auf: „So ist es.“

„Wir hatten Höhen und Tiefen“, gestand Peter. „Und viele Gespräche.“ Und sie hatten eine gemeinsame Vision: „Musik an die Horber Kinder zu bringen.“ Der zweite Anlass für das Konzert: Sie habe sich zum Abschluss ihrer Diensttätigkeit an der Gutermann-Grundschule ein Konzert gewünscht, sagte Peter. Sie bekam es.

20-minütige Show

Gnass sagte, es sei das „vielleicht wichtigste Konzert“ der Horber Musiktage. Er sei beeindruckt, welche Leistung in so kurzer Zeit entstanden ist. Innerhalb von drei Tagen studierten rund 40 Kinder mit Sandra Leon, Tiziana Gulino und Jens Daryousch Ravani vom Schweizer Musical-Camp die 20-minütige Show ein. „Die Kinder gestalten die Zukunft. Wir müssen uns um sie kümmern“, sagte Gnass.

Die drei Schweizer Coaches nutzten für die Choreografie schon vorhandene Talente der Kinder: Einige von ihnen zeigten turnerische und tänzerische Elemente, die sie in Sportverein oder Tanzschule gelernt hatten.

„Wir sind die Kids vom Musical-Camp“ sangen alle zusammen im Chor. Einige Schüler trauten sich als Solisten oder Vorsänger aufzutreten. „Oh, wie süß“, meinten Eltern. Die Melodien waren einfach und gingen ins Ohr.

Die Bläserklasse unter der Leitung von Martin Stöckel sorgte fürs musikalische Gerüst und den richtigen Sound. Toll, was Schüler neben dem regulären Unterricht in der Gruppe erarbeiten können. Unterstützt wurden die Grundschüler am Samstag von zwei Jugendlichen, die vor zehn Jahren in der Bläserklasse ihre musikalische Laufbahn begannen.

Ein ganz anderer Eindruck

Peter erzählte nach der Aufführung, dass sie bei den Proben hin und wieder zugeschaut hatte. Da habe sie die Kinder, die sie sonst vorwiegend aus dem Unterricht kennt, mal ganz anders erlebt.

Die Gutermann-Turnhalle war bei dem kostenlosen Konzert gut gefüllt. Es waren vor allem Eltern, die die Kinder sehen wollten. Die Sponsoren der Horber Musiktage, die sich bei anderen Konzerten gern zeigen, fehlten gänzlich.

Ein großes Erlebnis war das Konzert vor allem für die Kinder, für die Sänger ebenso wie für die Bläser. Sie durften sich für einen Nachmittag wie Stars fühlen, denn sie waren wie die renommierten Profimusiker Teil der Horber Musiktage.