Klimt Open-Air-Kino

24.11.2015

Nach der Zweitverwertung von Romanen, Comics, Fernsehserien, Computerspielen und Sportevents ist das Kino nun auf der demütigend niedrigen Stufe des Recyclings von Spielzeugfiguren angelangt. „Transformers? sind in den USA ziemlich populäre Plastikroboter, die sich mit wenigen Handgriffen zu Autos oder Flugzeugen ummodeln lassen; daneben wurden sie auch in Zeichentrick- und Comicserien ausgeschlachtet.

Diesem bescheidenen Reiz der Verwandlung von Automaten in Automaten widmet sich auf höchstem digitaltechnischen Level nun auch der Kinofilm von Michael Bay. Aus Motiven älterer Alienfilme wie „Terminator 2? oder „War Of The Worlds? wurde eine Handlung zusammengeschustert: Verfeindete Fraktionen heimatloser Roboter aus dem Weltall liefern sich auf der Erde eine Entscheidungsschlacht und ziehen die amerikanische Armee und einfaches Volk in ihr Scharmützel hinein.

Lässt Regisseur Bay anfangs noch ein gewisses Interesse an seinen Figuren erkennen (zwei aufgeweckte Teenager, eine schlaue Schönheit vom Verteidigungsministerium, eher nebenbei auch die in Gut und Böse separierten Maschinenwesen), gehen dem Meister des Krawallkinos zur Filmmitte wie gehabt die Gäule durch. Es folgt die übliche Materialschlacht, die nahtlos in einen an Länge und Langatmigkeit einzigartigen Showdown übergeht ? zumindest für Leute, die sich im Kino eine Geschichte erzählen lassen wollen.

Weil andererseits auf die Zwölfjährigen Rücksicht genommen werden musste, schwingt Bay zwar wild den Actionhammer ? richtig reinzuschlagen traut er sich aber nicht. Ein Spaß ist dieser halbstarke Bombast vielleicht für picklige Buben, die in den USA immerhin für Kasseneinnahmen von 300 Millionen Dollar gut waren.