Kinder-Uni

Können Geraden krumm sein?

Die 16. Tübinger Kinder-Uni beginnt am 25. April. In der ersten Vorlesung erfährt man, wie es in chinesischen Familien zugeht.

15.04.2017

Von Ulrich Janßen

C. Gawrilow

C. Gawrilow

Ausgerechnet in dem Land, das die meisten Einwohner der Welt hat, sitzen die meisten Kinder allein mit ihren Eltern am Tisch. Grund: Chinesische Kinder haben meistens keine Geschwister. Warum das so ist, weiß Prof. Matthias Niedenführ. Der Sinologe hat über zehn Jahre in China gelebt. An der Peking Universität erforschte er unter anderem, welche ethischen Regeln in chinesischen Unternehmen beachtet (oder nicht beachtet) werden.

Seit 2014 ist Niedenführ Junior Professor am Asien-Orient-Institut der Tübinger Universität. Am Dienstag, 25. April, will er zum Auftakt der 16. Kinder-Uni-Reihe im Hörsaal 25 die Frage beantworten: „Warum haben chinesische Kinder keine Geschwister?“ Niedenführ wird aber nicht nur die Geschwisterfrage beantworten, sondern auch erzählen, wie man in China und speziell in chinesischen Familien lebt.

Manchmal muss man es einfach tun: Mit dem Stuhl wackeln, den Nachbarn ärgern, kleine Männchen ins Matheheft kritzeln: Wohl jeder Schüler kennt das Gefühl, dass man sich partout nicht auf den Unterricht konzentrieren kann. Das kann daran liegen, dass der Unterricht so langweilig ist. Es kann aber auch andere Gründe haben, zum Beispiel ADHS. Die Tübinger Schulpsychologin Caterina Gawrilow hat sich mit der Krankheit beschäftigt, die Kinder hyperaktiv und unkonzentriert machen kann. In ihrem Vortrag „Warum fällt es uns manchmal so schwer, uns zu konzentrieren?“ erklärt sie die Gründe für Unkonzentriertheit. Die Vorlesung beginnt am 2. Mai, um 17 Uhr.

Eine Woche später, am 9. Mai, ist die Reihe am Kirchengeschichtler Prof. Volker Leppin. Der evangelische Theologe fragt: „Warum hat ein Mönch die Welt verändert?“ Falls sich jetzt Kinder fragen, welcher Mönch da gemeint sein könnte, hier noch zwei Zusatz-Informationen: 1. Der Name des Mönchs wird in diesem Jahr sehr oft erwähnt. 2. Er soll am 31. Oktober vor 500 Jahren 95 Thesen an der Tür der Schlosskirche in Wittenberg befestigt haben.

„Warum brauchen wir Strafen?“ ist das Thema in der darauf folgenden Woche, am 16. Mai. Das Thema passt perfekt zu dem Juristen Prof. Jörg Eisele, denn er ist Strafrechtler und außerdem ein guter Lehrer. Er wurde schon für mehrere Lehrpreise nominiert.

Sehr rätselhaft ist das Thema der Mathematikerin Prof. Carla Cederbaum. „Warum sind Geraden manchmal krumm?“ fragt sie am 23. Mai um 17 Uhr. Dabei ist doch eigentlich klar, dass eine Gerade, selbst wenn man sie bis ans Ende der Welt weiterzeichnen würde, niemals krumm werden kann. Andererseits: War da nicht was mit den Parallelen in der Unendlichkeit…?

Auch ein bisschen rätselhaft ist das letzte Thema der Reihe. Dann erklärt nämlich die Professorin für Organische Chemie, Stephanie Grond, gemeinsam mit ihrem Kollegen Tobias Grees, warum etwas, was man weder fühlen noch sehen kann, trotzdem da ist. Und zwar so da, dass man damit ein schlappes Gummisäckchen mächtig in Form bringen kann. „Warum kann man einen Luftballon aufblasen?“ ist das Thema am 30. Mai um 17 Uhr.

/ Bilder: Privat

V. Leppin

V. Leppin

J. Eisele

J. Eisele

M. Niedenführ

M. Niedenführ

T. Grees

T. Grees

S. Grond

S. Grond

C. Cederbaum

C. Cederbaum

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Erstellt:
15.04.2017, 07:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 15.04.2017, 07:00 Uhr

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