Juristisches Tauziehen

Kommentar zum Einspruch gegen die Sperre Russlands

Jetzt ist es also amtlich: Die Russen fahren mit ihrer Strategie, alle Dopingvorwürfe als böswillige Verschwörung abzutun, unbeirrt fort.

28.12.2019

Von Manuela Harant

Mit dem Einspruch gegen die Vierjahressperre der Wada klammern sie sich zudem an den letzten Strohhalm, doch noch irgendwie Teil von Olympia 2020 in Tokio zu sein.

Doch mit seiner sturen Haltung fährt der Kreml sein Sportprojekt wohl noch ganz an die Wand. Nicht nur, weil die Strafe durch den Cas jetzt noch höher angesetzt werden kann. Ein Freispruch Russlands gilt angesichts der schweren Beweislast, dass jahrelang vertuscht und betrogen wurde, ohnehin als ausgeschlossen. Auch, weil das Land sich in sportlicher Hinsicht weiter isoliert und ohne längst fällige Reformen seines verkrusteten Sportsystems irgendwann auch abseits der olympischen Bewegung ins Abseits schießt. Insbesondere die Situation bei der Fußball-WM in Katar 2022 ist bekanntlich noch nicht geklärt.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Russen ihrer bisherigen Strategie treu bleiben, um die Verschwörungstheorien gegen den Rest der Welt aufrecht zu erhalten. Dagegen wäre vielleicht noch die wirksamste Strafe, den Russen die Austragung aller heimischen Sportveranstaltungen zu entziehen. Dafür aber müssten Verbände, Politik und Institutionen weltweit endlich an einem Strang ziehen. Bis es soweit ist, geht das juristische Tauziehen auf dem Rücken der Sportler weiter.

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Erstellt:
28.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 35sec
zuletzt aktualisiert: 28.12.2019, 06:00 Uhr

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