„Polizeiruf 110“
Kommissare ohne Kontur
Im neuen „Polizeiruf 110“ muss das deutsch-polnische Ermittlergespann Lenski und Raczek die Ermordung einer Journalistin aufklären.
Die deutsche Ermittlerin Olga Lenski (Maria Simon) und ihr polnischer Kollege Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) recherchieren im Umfeld der ermordeten Journalistin und stoßen auf brisante Informationen sowie den Vater der Reporterin, Eric Gerling (Max Herbrechter), der den Kommissaren tatkräftig hilft. Doch das ist nicht der auffälligste Makel, den der behäbig inszenierte Krimi „Polizeiruf 110: Tod einer Journalistin“ (29.12., 20.15 Uhr ARD) hat. Das größte Problem der Fälle des Gespanns Lenski/Raczek ist vielmehr, dass einem diese beiden konturlosen Kommissare merkwürdig fremd bleiben.
Schon bald wird klar, dass die Atomlobby vor nichts zurückschreckt, um ihren Meiler in Polen, unweit der deutschen Grenzstadt Frankfurt an der Oder, zu bauen: Mithilfe eines korrupten Staatssekretärs wird der polnische Richter Lukasz Franczak (Maciej Stuhr), der in einem Prozess über die Zulassung des AKW entscheidet, unter Druck gesetzt. Auch die Brüder Martin und Johannes Schiller (Christian Beermann und Matthias Ziesing), die ein Gutachten erstellt haben, bekommen die ganze Macht des Konzerns zu spüren, der von der früheren Öko-Aktivistin Regine Arnim (Julika Jenkins) beraten wird. Die aalglatte Umweltexpertin war das große Idol der damals von grünen Idealen beseelten Kommissarin Olga Lenski, die sich jetzt nur darüber wundern kann, warum Arnim die Seiten gewechselt hat. Als der Prozess in die heiße Phase geht, tritt erneut der Mörder der investigativen Journalistin auf den Plan, und die Ermittler haben alle Hände voll zu tun, das Schlimmste zu verhindern.
Seit 2015 löst Maria Simon als Kommissarin Olga Lenski gemeinsam mit Lukas Gregorowicz alias Adam Raczek an der polnischen Grenze Fälle. Anfang des Jahres gab sie bekannt, dass sie die Krimireihe verlässt, 2020 wird sie zum letzten Mal als Olga Lenski auf Mörderjagd gehen.