Empfingen · Ärgernis

Konfetti und Reis nun verboten

Nachdem der Aufwand für die Reinigung des Kopfsteinpflasters nach Trauungen vor dem Rathaus zuletzt zu groß geworden ist, reagiert die Gemeinde.

05.06.2019

Von Frank Wewoda

Während Eisschlotzen wie hier vor dem Rathaus keine unerwünschten Folgen hat, sieht es bei Trauungen anders aus. Bild: Frank Wewoda

Während Eisschlotzen wie hier vor dem Rathaus keine unerwünschten Folgen hat, sieht es bei Trauungen anders aus. Bild: Frank Wewoda

Konfettibomben, Wurf-Reis und Plastik-Herzen – was Hochzeitsgesellschaften vor dem Empfinger Rathaus zu Ehren der frisch getrauten Brautpaare so auffahren und durch die Luft fliegen lassen, bereitet der Verwaltung zunehmend Kopfzerbrechen. „Der Hausmeister kann nicht jeden Montag drei Stunden lang den Vorplatz des Rathauses reinigen“, meint Bürgermeister Ferdinand Truffner am Dienstag auf Nachfrage. Kurz zuvor hatte er die Öffentlichkeit per Pressemitteilung und Facebook informiert, dass es ab sofort auf dem Vorplatz des Rathauses all dies eben nicht mehr regnen darf am vielfach als „schönsten Tag im Leben“ titulierten Trautermin.

„Bei einigen Trauungen in der letzten Zeit“ im Rathaus Empfingen sei das Problem offensichtlich geworden: Nicht nur „der Vorplatz des Rathauses wurde dadurch erheblich verschmutzt, sondern auch umliegende Privatgrundstücke. „In mühevoller Kleinarbeit“ mussten Pflaster und Fugen vom Hausmeister gereinigt und geputzt werden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Das „Laubbläser“ genannte Reinigungsgerät war dafür etwa im Einsatz, so Truffner. Würde so ein Aufwand künftig anfallen, müssten die Reinigungskosten in Rechnung gestellt werden, betont Truffner. „Es kann ja auch nicht sein, dass wir alle angehalten sind, Plastik generell zu vermeiden“ – und dann werde vor dem Rathaus damit um sich geworfen.

In vielen Kommunen seien ähnliche Regelungen bereits üblich. In Empfingen sollen alle Paare beim Brautgespräch informiert werden und das Verbot an die Trauzeugen weitergeben. Dass die Romantik leidet, weist Truffner zurück: „Man kann echte Rosenblätter werfen, man kann Spalier stehen“, umreißt er die Möglichkeiten. Als sehr flexibel und serviceorientiert beschreibt der Schultes seine Gemeinde für Brautpaare: Außerhalb der Dienstzeiten den Bund fürs Leben zu schließen ermögliche Empfingen – etwa samstags, ob morgens oder mittags.

2018 fanden in Empfingen 18 standesamtliche Trauungen statt, 2019 waren es bisher 10 – alle durchgeführt im neu renovierten, multifunktionalen Sitzungssaal.

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Erstellt:
05.06.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 56sec
zuletzt aktualisiert: 05.06.2019, 01:00 Uhr

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