Rottenburg

Kontext

CDU, SPD, und JA legten sich im Rottenburger Gemeinderat auf ein Gewerbegebiet im Herdweg/Galgenfeld fest („Mehrheit für Gewerbe im Herdweg“, 1. März, Rottenburger Seite). Am 20. März soll darüber endgültig entschieden werden.

16.03.2018

Von Tobias Raidt, Rottenburg

Zur Entscheidung über ein neues Gewerbegebiet in Rottenburg noch einige Aspekte:

Wo ist eine Vision zur langfristigen Entwicklung aller Bereiche unserer Stadt an Stelle ,alternativloser‘ Gewerbegebietsentwicklung?

Die Umfrage bei Gewerbetreibenden zeigt Flächenbedarf? Und was sagt wohl mein Friseur, wenn ich ihn frage, ob ich einen neuen Haarschnitt brauche?

In Siebenlinden wird viel Fläche nicht beziehungsweise nur als Park- oder Lagerfläche benützt (zum Beispiel ehemalige Möbelfabrik Elsässer und drumrum). Verdichtung? Parkdecks?

In Sachen „Baulücken in Siebenlinden“ steckt mehr Potential als auf einen ersten Blick erkennbar ist.

Das Ex-DHL-Gelände wurde jahrelang gewerblich genutzt und soll nun mit Wohnbebauung für eine noch höhere (!) Auspendlerquote sorgen. Warum nicht hier Erweiterungsflächen für (Rottenburger) Betriebe, so wie ursprünglich bereits geplant?

Jährlich etwa eine Viertelbillion Euro Außenhandelsüberschuss und immer weniger Fachkräfte in Deutschland – die Bewertung dieser Faktoren im aktuellen Kontext fehlt.

Fazit: Es gibt durchaus noch Alternativen zu einem weiteren Gewerbegebiet. Im privaten Baubereich verlangt die Verwaltung schließlich auch, den Flächenverbrauch zu minimieren. Diese Alternativen zu entwickeln und zu planen ist sicher mühseliger und für die Verwaltungsspitze auch nicht so prestigeträchtig wie ein neues Gewerbegebiet. Es wäre am Ende für unsere Stadt und uns Einwohner womöglich langfristig ein Gewinn: Ohne Ackerzerstörung trotzdem Gewerbefläche dazugewinnen!

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Erstellt:
16.03.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 16.03.2018, 01:00 Uhr

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