Diskussion

Konzept gut, Standort und Beiträge nicht

Das einstimmige Nein zum „Bauernhof-Kindergarten Neckartal“ hatte viele Gründe.

19.06.2018

Von Cristina Priotto

Der Gemeinderat tat sich zwar schwer mit der Nicht-Aufnahme des „Bauernhof-Kindergartens Neckartal“ in die Kindergartenbedarfsplanung 2018/19, das Konzept lobten aber Mitglieder quer durch alle vier Fraktionen.

Heidi Kuhring betonte: „Die GAL hält das pädagogische Konzept für sehr gut und wünschenswert und fände es eine Bereicherung für die bestehenden Angebote“. Die GAL-Stadträtin argumentierte jedoch deshalb dagegen, weil das Gremium die gesamte Kindergartenplanung und die Bedürfnisse aller Eltern im Blick haben müsse. „Es wäre anderen Eltern nicht zu vermitteln, wenn in Sigmarswangen die notwendige Kleingruppe nicht zu Stande käme, weil wir Geld in einen Bauernhof-Kindergarten stecken“, sagte Kuhring zu der Initiative.

Robert Trautwein war der Meinung, dass der Gemeinderat „keine Experimente auf Kosten bestehender städtischer Einrichtungen wagen sollte“. Der CDU-Stadtrat und Ortsvorsteher von Dürrenmettstetten schlug nach Gesprächen mit dem Ortschaftsrat und einigen Landwirten vor, das Angebot in Eigenregie umzusetzen und den schwach ausgelasteten Dürrenmettstetter Kindergarten als Stützpunkt für eine landwirtschaftsnahe Betreuungsform zu nutzen. An die Vertreter der Eltern-Initiative gewandt, regte Trautwein an, für das Jahr 2019/20 dafür ein Konzept zu erarbeiten.

Bürgermeister Gerd Hieber befürwortete diese Idee: „Ein solches Impulskonzept wäre eine Stärkung des Standorts und könnte die Attraktivität des Kindergartens Dürrenmettstetten stärken“.

Cornelia Bitzer-Hildebrandt lobte die Initiative für den Bauernhof-Kindergarten als sehr gut. „Uns fehlen die Rahmenbedingungen, deshalb werden wir dagegen stimmen“, kündigte die FWV-Stadträtin ein Nein an.

Tobias Nübel (CDU) störte sich am „nicht stichhaltigen und nicht belastbaren Wirtschaftsplan“ sowie am Standort. „Man kann gerne über das Konzept diskutieren, aber es sollte an einem Standort sein, wo eine normale Zugänglichkeit gegeben ist“, forderte Nübel.

Klaus Schätzle begründete das Nein mit den höheren Elternbeiträgen. „Das halte ich für den ganz falschen Weg, denn die SPD würde diese gerne abschaffen“, argumentierte der SPD-Stadtrat. Angesichts anderer wichtiger städtischer Aufgaben sah Schätzle zudem keine Notwendigkeit für eine solche Einrichtung.

Über die von der Verwaltung vorgeschlagene Nicht-Aufnahme des „Bauernhof-Kindergartens Neckartal“ unter Trägerschaft der „Kita Natura“ stimmte der Gemeinderat am gestrigen Montagabend getrennt von der übrigen Kindergartenbedarfsplanung ab (siehe Bericht oben). Einstimmig votierte das Gremium gegen eine Aufnahme.

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Erstellt:
19.06.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 05sec
zuletzt aktualisiert: 19.06.2018, 01:00 Uhr

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