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Kopfschmerzen oder Migräne? Was sind die Unterschiede

Spannungskopfschmerzen und Migräne sind nach Zahnkrankheiten die weltweiten zweit- und dritthäufigsten Erkrankungen. (1)

16.10.2019

Bild: #274700305 | © sebra - Fotolia.com

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Habe ich Kopfschmerzen oder doch eine Migräne? Betroffene sind sich diesbezüglich des Öfteren unsicher. Daher stellt sich die Frage, was jeweils die charakteristischen Unterschiede sind. Im ersten Augenblick scheint eine Differenzierung schwierig, allerdings gibt es bei genauem Hinsehen diverse Abgrenzungen.

Migräne – Unterschied zu gängigen Spannungskopfschmerzen

Woran ist eine Migräne zu erkennen? Handelt es sich bei Kopfschmerzen um allgemeine Kopfschmerzen oder eine Migräne? Migräne ist eine weitverbreitete neurologische, unheilbare Erkrankung. Migräneattacken treten durchschnittlich an dreieinhalb Tagen im Monat auf. Zwischen dem 16. und 20. Lebensjahr ist der Erkrankungsbeginn am häufigsten.(2) Nicht selten treten unspezifische Symptome wie Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Schlafprobleme, Appetitlosigkeit, Erbrechen oder Übelkeit auf. Zudem sind Migränepatienten oftmals anfällig für Licht und Geräusche. Betroffene berichten neben (mittel-)starken anfallartigen, meist einseitig pulsierenden Kopfschmerzen auch teils von neurologischen Reiz- sowie Ausfallerscheinungen. Hier ist die Rede von einer sogenannten Migräne mit Aura, unter der allerdings die Minderheit der Betroffenen leidet. Diese klagen in der Regel über beeinträchtigtes Sehen, Sprechen, Taubheit in den Händen, Füßen und Lippen sowie ein Schwächegefühl in den Extremitäten. Ursächlich für Auren ist eine kurzzeitige Übererregung der Hirnzellen und deren nachgelagerte Erschöpfung. Folglich stellen Kopfschmerzen lediglich ein Migränesymptom unter vielen dar. Gerüche und Stress können dagegen Auslöser für eine Migräne sein – hier finden Sie alles rund um Migräne .

Sie fragen sich auch öfter „habe ich Migräne“? Dies ist nicht der Fall, wenn…

• es sich um dumpfe, nicht pochende Kopfschmerzen mit leichter bis moderater Stärke handelt

• die Muskulatur in der Schulter und im Nacken dauerhaft verspannt ist

• die Intensität der Kopfschmerzen allmählich zunimmt

• die Kopfschmerzen streng um das Auge lokalisiert sind

• sich der Kopfschmerz nicht durch körperliche Anstrengung verstärkt

• Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeit bei Licht/Lärm/Gerüchen ausbleiben

Tipp: Aufdecken von Triggern durch Protokollieren

Führen Sie ein sogenanntes Migräne-Tagebuch, um Trigger beziehungsweise Auslöser aufzudecken. Schreiben Sie alle Einzelheiten auf: Aktivitäten, Essen, Gerüche, Geräusche, et cetera. Nur so können Sie in Eigenregie in Erfahrung bringen, welche Auslöser zusammentreffen müssen, damit bei Ihnen eine Migräne ausbricht. Auf diese Weise können sie zukünftig besser reagieren und entsprechend agieren.

Schritt 1: Definieren sie den Protokoll-Zeitraum (Beginn und Dauer)

Schritt 2: Halten Sie Konkretes beispielsweise zu Mahlzeiten, Umgebung und Orten fest

Schritt 3: Schreiben Sie die Besonderheiten zu jeder einzelnen Migräne auf: Beginn und Verfassung

Schritt 4: Notieren Sie Heilmittel/Medikamente und deren Wirksamkeit

Was tun bei Migräne?

In erster Linie können Betroffene – egal ob sie Kopfschmerzen oder eine Migräne haben – sich selbst helfen, indem sie Folgendes unternehmen respektive beachten:

Entspannungstechniken ausüben (autogenes Training, Yoga)

• einen ruhigen und dunklen Rückzugsort aufsuchen

Stress reduzieren

• laute und geruchsintensive Plätze meiden

• regelmäßig, aber maßvoll Sport treiben

• auf die Ernährung achten (wenig Alkohol und Nahrungsmittel mit Zusatzstoffen und Glutamat; viel Obst, Gemüse und andere naturbelassene Lebensmittel)

Kompressen oder feuchte Tücher auflegen

• gegebenenfalls Medikamente einnehmen

Kopfschmerzen und Migräne – Hausmittel

Außerdem sind pflanzliche Heilmittel nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt eine zusätzliche Behandlungsmethode bei Kopfschmerzen oder Migräne.

Lorbeertee zum Stoppen einer beginnenden Migräne

Kamillentee zur Linderung von Migräne- und Magenschmerzen

Mutterkraut zur Migränevorbeugung

Ginkgo für die Linderung von Kopfschmerzen durch Verbesserung des Blutflusses zum Gehirn

Fierberkraut zur Prophylaxe

Johanniskraut zur Linderung von Kopfschmerzen (allerdings nicht bei Einnahme der Antibabypille oder Antidepressiva!)

Baldrian zur Linderung von Kopfschmerzen

Bei einer Schwangerschaft gibt es zu beachten, dass nicht jedes Hausmittel geeignet ist, beziehungsweise lediglich in gewissen Maßen. Auch hier sollten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt halten.

(1) Vos, T u.a.: Years lived with disability (YLDs) for 1160 sequelae of 289 diseases and injuries 1990-2010: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2010. In: Lancet. Author manuscript; available in PMC 2019 January 29. S. 1-91, hier S. 10.

(2) Göbel, Hartmut: Migräne. Diagnostik – Therapie – Prävention. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag 2012. S. 72.

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Erstellt:
16.10.2019, 16:13 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 00sec
zuletzt aktualisiert: 16.10.2019, 16:13 Uhr

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