Bauprojekte

Kostenrahmen reicht nicht aus

Der Umbau des Bürgerzentrums in Sigmarswangen wird teurer. Der Gemein- derat muss mehr Mittel genehmigen. Der Einweihungstermin steht fest.

11.10.2016

Von Cristina Priotto

Von außen macht die Sanierung und Erweiterung des Bürgerzentrums in Sigmarswangen große Fortschritte. Als nächstes folgt der Innenausbau. Neu ist der barrierefreie Zugang auf der Nordseite. Bis zur Einweihung am 9. Dezember sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Bilder: cap

Von außen macht die Sanierung und Erweiterung des Bürgerzentrums in Sigmarswangen große Fortschritte. Als nächstes folgt der Innenausbau. Neu ist der barrierefreie Zugang auf der Nordseite. Bis zur Einweihung am 9. Dezember sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Bilder: cap

Die ehemalige Mehrzweckhalle in Sigmarswangen nimmt immer mehr die Gestalt des bald fertigen Bürgerzentrums an. Allerdings reichen die ursprünglich kalkulierten 850000 Euro, die die Stadt zur Gesamtsumme von 1,534 Millionen Euro beisteuert, nicht aus. Wie Stadtbaumeister Reiner Wössner der SÜDWEST PRESSE auf Nachfrage mitteilte, wird der Gemeinderat in der Sitzung am 24. Oktober daher über die Genehmigung der Mehrkosten zu entscheiden haben.

Bereits in der Vergangenheit hatte die Stadt die ursprüngliche Kalkulation um 360920 Euro nach oben korrigieren müssen: Zum einen fiel der ELR-Zuschuss mit 269080 Euro nur knapp halb so hoch aus wie ursprünglich angenommen, zum anderen gab es aus dem Ausgleichsstock mit 300000 Euro weniger Mittel als erhofft. Gleichgeblieben ist lediglich der Zuschuss des Württembergischen Landessportbunds, der sich mit 43500 Euro an dem Projekt beteiligt. Der Förderverein hat seinen Zuschuss auf 70000 Euro erhöht. Hinzu kam eine Küche für 50000 Euro, wodurch der Eigenanteil für die Stadt im Haushalt für 2015 neu auf 852420 Euro festgesetzt wurde.

Woher die jetzigen Mehrkosten genau rühren und wie hoch die nachzugenehmigende Summe ist, wollte Wössner vor der Gemeinderatssitzung nicht verraten.

Grundsätzlich läuft der Umbau des Bürgerzentrums aber gut, was vor allem von außen sichtbar ist: Der Verputz an der Fassade rund um die neuen, bodentiefen Fenster, ist an der Süd- und Ostseite mittlerweile aufgebracht worden. Für die West- und Nordseite ist eine Verkleidung mit Tannen- oder Fichtenholz vorgesehen, die in Kürze angegangen werden soll.

Pelletsheizung schon in Betrieb

Im Inneren sind die Elektro-Rohinstallationen laut Reiner Wössner zwischenzeitlich abgeschlossen, und auch die Pellets-Heizung ging vergangene Woche bereits probeweise in Betrieb. Die Lüftungsanlage für die Wärmerückgewinnung wurde ebenfalls schon eingebaut.

Der Estrich ist in den vergangenen Wochen verlegt worden, als nächstes sind nun die Fliesen im neuen Sanitärbereich dran.

Der Sigmarswanger Ortschaftsrat und etliche interessierte Bürger hatten sich zuletzt im März bei einer Besichtigung mit Stadtbaumeister Reiner Wössner einen Eindruck vom Baufortschritt.

Projekt hat lange Geschichte

Das 1,5 Millionen-Euro-Vorhaben ist nicht nur die aktuell teuerste Maßnahme in einem Ortsteil der Neckarstadt, sondern auch eine mit einer ziemlich langen Geschichte. Denn die bestehende Mehrzweckhalle ist im Jahr 1981 an das einstige Sigmarswanger Schulhaus angebaut worden. Nachdem die größten Mängel wie ein fehlender barrierefreier Zugang, knapp bemessener Platz, das Fehlen einer festen Bühne und eine in die Jahre gekommene Küche immer deutlicher wurden, gründeten einige engagierte Bürger 2002 den „Förderverein neue Halle Sigmarswangen“ und sammelten unermüdlich Geld.

Der Gemeinderat vergab im Februar 2014 die ersten Gewerke. Ursprünglich sollte der Spatenstich bereits im August 2014 erfolgen und bis Ende 2015 abgeschlossen sein. Als neuer Termin für den Baustart wurde wegen Verzögerungen März 2015 festgelegt, tatsächlich dauerte es mit dem Spatenstich dann bis Ende Mai vergangenen Jahres.

Die größten Arbeiten sind jetzt aber über die Bühne und die Veränderungen zum ursprünglichen Gebäude gut zu erkennen: An der Ostseite ist die alte Mehrzweckhalle um einen zweigeschossigen Anbau einschließlich Untergeschoss mit Platz für einen Mehrzweck- und einen Jugendraum, ein Pellets-Lager sowie zusätzliche Sanitäranlagen für Männer und Frauen erweitert worden und hat dort einen neuen Haupteingang und ein Foyer erhalten. Der Sportlereingang auf der Südseite wurde hingegen etwas reduziert. Die Nebenräume wurden ebenfalls erweitert. Unter der künftigen Bühne befindet sich das Stuhl- und Tischlager, anstelle einer Trennwand zur Halle gibt es zur Bühne hin ein Ballfangnetz.

Das künftige Bürgerzentrum soll seinem Namen alle Ehre machen und insbesondere den fünf Vereinen mehr Möglichkeiten für Veranstaltungen bieten als bisher. Während des Umbaus müssen diese in andere Ortsteile ausweichen.

Der künftige Nebeneingang.

Der künftige Nebeneingang.

Chronologie des Umbaus des Bürgerzentrums:

Baubeginn war mit dem Spatenstich am 28. Mai 2015.

Das Richtfest wurde am

27. November 2015 gefeiert.

Die Einweihung ist für den

9. Dezember 2016 vorgesehen.