Weitere 160 Plätze für Flüchtlinge
Kreis plant zusätzliche Asyl-Unterkunft im DHL-Hochhaus
Das Landratsamt will im Rottenburger DHL-Hochhaus 160 Flüchtlinge unterbringen – zusätzlich zu den bestehenden 200 Plätzen in der unmittelbaren Nachbarschaft.
Der Landkreis sucht dringend nach weiteren Unterkünften für Flüchtlinge. Die Stadt Rottenburg hat dafür das ehemalige DHL-Hochhaus angeboten. Das Büro-Gebäude soll kurzfristig als Unterkunft für 160 Flüchtlinge hergerichtet werden. Für Duschen und WCs werde man möglicherweise Container aufstellen, sagte der Rottenburger Oberbürgermeister Stephan Neher gestern auf Nachfrage. „Wir wollen helfen. Das ist besser, als die Flüchtlinge in Zelten oder Turnhallen unterzubringen.“
Das Hochhaus war ursprünglich als Ausweichquartier für die Berufliche Schule vorgesehen. Die muss dringend saniert werden (Formaldehyd). Nun muss der Landkreis dafür ein anderes Gebäude suchen. Damit werde sich die Schulsanierung wohl „zeitlich verzögern“, sagte Neher. Der Kreistag billigte dieses Vorgehen gestern Nachmittag.
Die Stadt Rottenburg hat das ehemalige DHL-Hochhaus schon für verschiedene Zwischennutzungen verwendet. Unter anderem war dort auch schon ein Teil des Bischöflichen Ordinariats untergekommen. Neher: „Wir sind froh, dass wir dieses Ausweichquartier haben.“
Noch nicht im Detail geklärt ist die soziale Betreuung der zusätzlichen Flüchtlinge. Das Landratsamt wird weitere Sozialarbeiter/innen einstellen. Wenn in dem Hochhaus nicht nur erwachsene Flüchtlinge, sondern Familien einziehen sollten, müsste die Stadt aber auch zusätzliche Kindergartenplätze und Schulklassen schaffen. Im und am DHL-Gelände leben schon jetzt etwa 240 Flüchtlinge.