Naturschutz

„Kümmerer“ im Umgang mit Wildtieren

Peter Daiker übernimmt als neuer Wildtierbeauftragter zahlreiche Aufgaben für den Landkreis.

16.01.2019

Von Sabine Stadler

Der neue Wildtierbeauftragte Peter Daiker (Mitte) mit dem Ersten Landesbeamten Reinhard Geiser (links) und dem Leiter des Amts für Ordnung und Verkehr, Peter Kuptz. Bild: Sabine Stadler

Der neue Wildtierbeauftragte Peter Daiker (Mitte) mit dem Ersten Landesbeamten Reinhard Geiser (links) und dem Leiter des Amts für Ordnung und Verkehr, Peter Kuptz. Bild: Sabine Stadler

Für Probleme mit Wolf und Luchs, aber auch mit Marder oder Reh ist Peter Daiker Ansprechpartner auf der neu eingerichteten Stelle des Wildtierbeauftragten beim Landratsamt Freudenstadt. „Ein wilder Titel für einen Verwalter “, sagte der Erste Landesbeamte Reinhard Geiser bei der offiziellen Vorstellung.

„Bisher waren die zahlreichen Aufgaben rund um Wildtiere auf viele Kollegen verteilt“, berichtete Peter Kuptz, Leiter des Amts für Ordnung und Verkehr. „Jetzt konnten wir den großen Aufgabenbereich mit der Neuschaffung der Position des Wildtierbeauftragten in eine Hand legen und gleichzeitig klare Verhältnisse schaffen.“

Der 54-jährige diplomierte Forstingenieur Peter Daiker hat zum Jahresbeginn den vielfältigen Tätigkeitsbereich des Wildtierbeauftragten übernommen und ist aufgrund des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes für Beratung, Koordination und Vernetzung verantwortlich. Er ist erster Ansprechpartner für die Bürger vor Ort, wenn es beispielsweise darum geht, Marder möglichst einfach und mit tierschutzkonformen Mitteln davon abzuhalten, auf privaten Dachböden einzuziehen.

Zu seinen Aufgaben gehört es Wildtierdaten zu erfassen und zu überprüfen und diese mit den am Wildtier-Monitoring befassten Personen und Fachbehörden auszutauschen. Geiser bezeichnete ihn als den „Kümmerer“ für alles rund um Wildtiere.

Daiker war in den vergangenen 28 Jahren Forstrevierleiter in Horb. Dabei lag sein Schwerpunkt primär auf der Pflege der Waldbestände mit der Holzlieferkette vom Baum bis ins Sägewerk. Nebenbei war er als Waldpädagoge in Kindergärten und Schulen unterwegs.

Die neugeschaffene Position im Landratsamt unterscheidet sich zwar grundlegend von seiner bisherigen Tätigkeit, aber genau diese Herausforderung hat den Familienvater angesprochen und aus diesem Grund hat er sich auf die Stelle beworben, die er zum 2. Januar antrat. Durch seine bisherigen Erfahrungen könne er als kompetenter Ansprechpartner für Bürger, Behörden und Jäger agieren.

Die Konflikte mit Wolf und Luchs sowie die gesetzliche Verpflichtung durch das Wildtiermanagementgesetz hatten den Landkreis veranlasst, dieses neue Stelle zu schaffen. Künftig kann sich jeder, der einen Wolf oder Luchs sieht oder vermutet, bei Peter Daiker melden. Er gibt den Verdacht an die zuständige Forstliche Versuchsanstalt in Freiburg weiter. Daiker ist zudem Kontaktperson für Schutzzäune und Herdenschutzhunde in der Wolfsprävention. Daiker ist auch für auftretende Tierseuchen sowie die Koordination von Gegenmaßnahmen in Zusammenarbeit mit Forst- und Veterinäramt zuständig.

Der Aufbau einer kreisweiten Jagdflächenverwaltung mit internetbasiertem Geoinformationssystem gehört ebenso zu seinem Aufgabengebiet. „Die Aufgaben sind nicht abschließend geregelt und auch nicht festzementiert, aber man könnte ihn als den Verwalter der Wildtiere bezeichnen“, so
Geiser. Daiker wird bei einer Waldausdehnung, die rund 60 Prozent der Flächen im Kreis einnimmt, viel unterwegs sein. Er freue sich auf diesen Teil seiner Arbeit, sagte Daiker.

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Erstellt:
16.01.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 20sec
zuletzt aktualisiert: 16.01.2019, 01:00 Uhr

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