Basketball-Bundesliga: Der Neue ist in der Stadt

Künftig in Tübingen: Eric McClellan soll bei den Walter Tigers Barry Stewart ersetzen

Die graue College-Jacke mit dem Aufdruck „Gonzaga“ war nicht zu übersehen, die Trainings-Klamotten klemmten unter dem Arm: Eric McClellan wurde gestern in der Tübinger Innenstadt gesichtet.

23.12.2016

Von hdl

Der neue Tübinger Hoffnungsträger: Shooting Guard Eric Mc Clellan im Trikot des belgischen Erstligisten Limburg United. Bild: Belgaphoto/Claessen

Der neue Tübinger Hoffnungsträger: Shooting Guard Eric Mc Clellan im Trikot des belgischen Erstligisten Limburg United. Bild: Belgaphoto/Claessen

Der 23-jährige US-Amerikaner, zuletzt beim belgischen Erstligisten Limburg United, soll beim Basketball-Bundesligisten Walter Tigers Tübingen den an der Hand verletzten Barry Stewart ersetzen und könnte bereits am Dienstag (20.30 Uhr) im Heimspiel gegen Ludwigsburg auflaufen. Offiziell vermeldet haben die Tigers den Neuzugang noch nicht, auf Facebook wünschten Freunde dem 23-Jährigen aber schon mal viel Glück in Tübingen.

In fünf Partien der belgischen ersten Liga für Limburg kam McClellan auf 14,2 Punkte und 3,0 Rebounds im Schnitt, Ende Oktober wurde sein Vertrag allerdings aufgelöst. Für die Bulldogs der Gonzaga State University erzielte der 1,93 Meter große Guard aus Austin/Texas 10,7 Punkte sowie 3,2 Rebounds und 2,0 Assists pro Partie in der Saison 2015/16. Mit Gonzaga gewann McClellan die Meisterschaft der West Coast Conference (WCC) und wurde als bester Verteidiger der WCC ausgezeichnet.

In seiner College-Karriere spielte McClellan gleich für drei verschiedene Teams: Nach der Saison 2011/12 im Trikot der Tulsa University wechselte er zu Vanderbilt und 2014 zu Gonzaga State. Der belgische Erstligist war seine erste Profi-Station. Kurios: Auch Barry Stewart, den McClellan in den kommenden Wochen ersetzen soll, war bis 2016 bei Limburg United unter Vertrag. Auch Stanton Kidd und der ehemalige Tigers-Kapitän Jesse Sanders spielten für den belgischen Erstligisten, bei dem aktuell der frühere Tübinger Ben Simons aktiv ist.

Für die Tigers wäre McClellan eine weitere Nachverpflichtung in einer turbulenten Saison: Anthony Myles ersetzte Dez Wells, der den obligatorischen Medizin-Check vor Saisonbeginn nicht bestanden hatte. Doch auch Myles bestand die Probezeit nicht, für ihn kam Anfang November Davion Berry. Schon zu Saisonbeginn hatten die Tübinger auf die schwere Schulter-Verletzung von Stanton Kidd reagiert und Rückkehrer Garlon Green für drei Monate verpflichtet. Green wiederum kehrte nach Ablauf seines Vertrags in die USA zurück.

Nach vier Niederlagen hintereinander brauchen die Tigers in den verbleibenden Heimspielen des Jahres 2016 gegen Ludwigsburg und Frankfurt (30. Dezember) dringend Punkte. Gegen Jena und Berlin schnupperten die Tübinger lange am Sieg, ließen sich in der Schlussphase aber jeweils noch abfangen. Beim 76:92 zuletzt in Göttingen zeigte das Team von Trainer Tyron McCoy allerdings eine schwache Leistung, laut Manager Robert Wintermantel war es „das schlechteste Spiel der Saison“. Eric McClellan soll nun helfen, die Tübinger wieder in die Erfolgsspur zu bringen – neben dem Dreier (47 Prozent Trefferquote aus der Distanz in Belgien) gilt die Verteidigung offenbar als eine Stärke des neusten Tigers.