Ein Faulbär wird im Trickfilm aus der Shrek-Schmiede zum Kampfkunst-Crack. Vor allem optisch ein Genuss für Dick und D

Kung Fu Panda

Ein Faulbär wird im Trickfilm aus der Shrek-Schmiede zum Kampfkunst-Crack. Vor allem optisch ein Genuss für Dick und D

23.11.2015

Von che

Geschmeidig, pfeilschnell und bärenstark ist Panda Po ? allerdings nur nachts, wenn er sich in seinen kühnsten Träumen in die Rolle eines allseits bewunderten Kung-Fu-Cracks hineinfantasiert. In Wirklichkeit kriegt der schwabbelbäuchige Nudelsuppen-Verkäufer schon Seitenstechen, wenn er sich mal die Stufen zum Tempel hinaufwälzt, wo die wahren Kampfkünstler ? Tiger, Schlange & Co ? in jahrelanger Fron an ihren Fertigkeiten feilen. Den Aufstieg hätte er aber besser bleiben lassen. Denn durch eine Verkettung dummer Zufälle wird ausgerechnet der phlegmatische Vielfraß zum Retter seines Dorfes vor den Angriffen eines martialischen Schneeleoparden auserwählt. Sein neuer Lehrer Shifu ist ratlos: Wie soll er aus dem ungelenken Pummel binnen weniger Tage einen Furcht einflößenden Krieger machen?

Nach dem nur noch routiniert abgefeierten dritten Shrek-Aufguss haben sich die Trickfilm-Macher der Dreamworks-Studios mal wieder was einfallen lassen. Ein Glücksgriff ist der Schauplatz Fernost, der mit detailverliebten, oft der naiven chinesischen Landschaftsmalerei nachempfundenen Bild-Tableaus sehr fantasievoll ausgereizt wird. Das im westlichen Trickfilm ebenfalls noch kaum genutzte Martial-Arts-Genre ermöglicht eine schöne Reihe elegant rasanter Slapstick-Nummern im Grenzbereich zwischen Parodie und respektvoller Verbeugung. Von den zahlreichen Anspielungen dürfte die Mehrheit der hiesigen Kinogänger, die nicht zum Fankreis von Bruce Lee oder Jackie Chan gehört, allerdings nicht viel mitkriegen.

Nicht ganz so einzigartig ist die Hauptfigur Po. Eng verwandt mit dem frühen Shrek, ist er ein gutmütiger Asozialer, der sich beharrlich Anerkennung verschafft ? nicht durch Anpassung, sondern indem sich seine vermeintlichen Defizite als wahre Stärke entpuppen. Die gesundheitsfanatische Kampagne gegen die Dicken dürfte sich nach diesem Film etwas schwerer tun.

Enttäuscht könnte vielleicht sein, wer von einem Trickfilm ein pausenloses Witz-Feuerwerk erwartet. Hier überzeugt mehr das Gesamtbild: ausgefeiltes Design, agile Figuren, gezielt gestreute Gags und ein furioses Action-Slapstick-Finale im Tex-Avery-Stil als Sahnehäubchen.

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