Tübingen

Kurzer Blick zurück auf das Wirken Arno Lederers

Arno Lederer ist nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Der Architekt hat sich auch in Rottenburg verewigt.

27.01.2023

Von ST

Bild: Roland Halbe

Bild: Roland Halbe

In seiner Anfangszeit war er auch mal Mitarbeiter im Tübinger Büro von Wolfgang Oed. Eines seiner frühen „Werke“, mit denen er Aufmerksamkeit erregte, war der Kindergarten „Rübenloch“ in der Tübinger Altstadt (1988 fertiggestellt), den er in der Amtszeit von Baubürgermeister Klaus Blanke baute. Wichtigster Bau in unserer Region war sicherlich das neue Verwaltungsgebäude der Diözese Rottenburg, dessen Architektur unter anderem mit dem Hugo-Häring-Landespreis ausgezeichnet wurde.

Arno Lederer, der vor wenigen Tagen nach kurzer, schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt Stuttgart starb, stand vor allem für die Reduzierung auf das Wesentliche und den bewussten Einsatz von Licht und Schatten. Außerdem war ihm die stilistische Einpassung in die architektonische Umgebung des bereits Vorhandenen ein zentrales Anliegn. Formenreich und nachhaltig waren seine Entwürfe, an Treppenhäusern oder Fensteröffnungen verzichtete er oft auf die klassischen rechten Winkel und setzte auf runde, geschwungene Formen. Lederer war engagierter Hochschullehrer in Stuttgart und Karlsruhe, gefragtes, gegenüber anderen Haltungen durchaus tolerantes Mitglied in zahlreichen Preisgerichten und begehrter Vortragsredner und Interviewpartner. Bekannt wurden seine Bauten für die Universität Stuttgart, das Historische Museum in Frankfurt, das Hessische Staatstheater in Darmstadt, das Kunstmuseum Ravensburg sowie das Münchner Volkstheater. Vom Projekt Stuttgart 21, das er anfangs befürwortete, hat er sich nachträglich distanziert.