Woher kommt bloß die Leere im Leben dieser hippen 30-Jährigen in Paris und London?

L'Auberge Espagnole - Wiedersehen in St. Petersburg

Woher kommt bloß die Leere im Leben dieser hippen 30-Jährigen in Paris und London?

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

L'Auberge Espagnole - Wiedersehen in St. Petersburg

Es gibt Leute, denen scheint alles zuzufliegen. Sie sehen gut aus, sie verdienen ganz gut, und sie leben in den angesagten Metropolen Europas (Paris, London). Die Wohngemeinschaft aus „L?auberge espagnole? ist in der Fortsetzung „Wiedersehen in Sankt Petersburg? vollends erwachsen geworden.

Zeit für Affären finden Xavier (Romain Duris), Isabelle und Wendy neben den trendigen Berufen her immer noch. Bloß sind diese Beziehungen so flüchtig, dass eher die Einsamkeit als die Intimität das Leben dieser 30-Jährigen grundiert. Um wenigstens seinen Großvater nicht länger zu enttäuschen, führt Xavier dem alten Mann Isabelle (die nur Frauen liebt) als seine Verlobte vor. In Wirklichkeit ist er auf der Suche, und seine Abenteuer mit Ex-Freundin Martine (Audrey Tautou), einer Arbeitskollegin und dem Model Celia sind ungefähr so plausibel wie die Plots der hyperkitschigen Fernsehserie, für die Xavier das Drehbuch schreibt.

Von der Liebe ist das alles Lichtjahre entfernt. Da erscheint die Romanze von William und der russischen Ballett-Tänzerin Natascha wie ein exotisches Märchen. Die beiden laden die Freunde aus der Wohngemeinschaft in Barcelona zur Hochzeit nach Sankt Petersburg ein. Ob eine wodkaselige Hochzeitsdampfer-Fahrt der richtige Moment ist, um sich den Knackpunkten des eigenen Lebens zu stellen.