Markus Vogts Satire-Versuche nerven die Ratsmitglieder

Lach-Antrag abgelehnt: Tübinger Osterweiterung kommt nicht

Stadtrat Markus Vogt müht sich, satirische Funken aus Sitzungen des Gemeinderats zu schlagen. Das ist er seinem „Stammtisch Unser Huhn“ und der Antipartei „Die Partei“ schuldig. Jedoch: Meist bleibt er bemüht und den Witz schuldig.

22.10.2016

Von sg

Lach-Antrag abgelehnt: Tübinger Osterweiterung kommt nicht

So jedenfalls empfinden es zunehmend die übrigen Stadträte. Sie stoßen Seufzer der Langeweile aus, rollen mit den Augen oder gehen, bevor ihnen die Zeit geraubt wird. So geschehen am Donnerstag im Verwaltungsausschuss.

Vogt brachte seinen Antrag ein, Kusterdingen und Kirchentellinsfurt einzugemeinden. Mit dieser „Osterweiterung“ hätte Tübingen mehr Wohnraum, man müsse beiden Orten natürlich einen Freizeitpark und mehr versprechen, hob er mit ernster Stimme und Miene zur Begründung an. Da erhoben die ersten Stadträtinnen und Stadträte – nicht ihre Stimme, sondern sich. Sie gingen, stimmten mit den Füßen ab.

„Ich finde es gut, wenn alle gehen, dann habe ich eine Mehrheit“, sagte Vogt daraufhin – aber ach, nicht mit einem gelassenen Schmunzeln, sondern selbst genervt. Ingeborg Höhne-Mack (SPD) versuchte noch, durch Übertreibung zu entgegnen. Sie forderte eine „Westerweiterung“ ins Ammertal, doch auch der Gag zündete nicht. Vogts Antrag scheiterte mit seinem Ja, zwei Enthaltungen der Linken und zehn verbliebenen Gegenstimmen. Ungezwungen haben die Gemeinderatsmitglieder in Sitzungen übrigens oft ihren Spaß.