Wer will Biedermann Léo ans Leder? Der bildstarke Krimi hält nicht, was er anfangs verspricht.

Le tueur

Wer will Biedermann Léo ans Leder? Der bildstarke Krimi hält nicht, was er anfangs verspricht.

23.11.2015

Von che

Le tueur

Wenn einem in einer Großstadt ständig der gleiche Typ scheinbar zufällig über den Weg läuft, kann einem schon mulmig werden. Als die mysteriösen Begegnungen nicht abreißen, steigert sich das Unbehagen des Investment-Beraters und Familienvaters Léo zur Panik. Jeder Knacks in seiner Wohnung zeitigt fortan heftige Adrenalin-Attacken.

Aber wer ist dieser gut aussehende Verfolger (Grégoire Colin) wirklich? Der Fingerzeig des Titels (Tueur = Mörder) scheint sich alsbald zu bewahrtheiten, und so entschließt sich Léo zur Vorwärtsverteidigung ? er will den mutmaßlichen Totmacher zur Rede stellen.

Filmtage-Gast Cédric Anger war Ko-Autor des brillanten Polizeirevier-Dramas „Eine fatale Entscheidung?, das 2005 den Verleihförderpreis gewonnen hat. Seinem Regie-Debüt fehlt dessen Klarheit. Anfangs durchaus unterhaltsam mäandert der Film durch diverse Genres: Paranoia-Krimi, Profikiller-Porträt in „Eiskalter Engel?-Tradition, Lovestory, Ehedrama.

Die Kernfrage, wer warum dem biederen Léo nach dem Leben trachtet, gerät dadurch jedoch immer weiter aus dem Blickfeld. Als sich kurz vor Schluss der Schleier lüftet, ist die Luft aus der Geschichte schon ziemlich raus. Haften bleibt dagegen Hauptdarsteller Gilbert Mekli, der auch in Allerwelts-Rollen maximale Präsenz zeigt. Und die winterlich finsteren Bilder (Kamera: Caroline Champetier) der eher unansehnlichen Winkel von Paris.