Wurmlingen

Lediglich ein Begriff

Die Organisatoren des Wurmlinger Pfingstritts haben den traditionellen „Mohrenkönig“ durch einen „Maurenkönig“ ersetzt.

03.06.2023

Von Nicole Wolff, Wurmlingen

Schon 1852 wurde der Mohrenkönig in unserer zauberhaften und langjährigen Tradition des Pfingstritts erwähnt. In jüngster Vergangenheit wurde der Mohrenkönig für dieses Spiel auch geschminkt. So ähnelte er seinem Vorbild, einem aus Marokko stammenden Menschen. (Das nennt sich leichthin auch Kostüm/Verkleidung). Dieses Jahr kam wohl die Sorge auf, dass dies diskriminierend, ja sogar rassistisch sei.

Ihr habt eine über 100 Jahre alte Figur daraufhin einfach umbenannt. Vermutlich habt ihr gehofft, es besser zu machen. Euch ist aber schon bewusst, dass ihr lediglich einen Begriff verändert habt? Das Wort Mohr ist eine Entlehnung vom lateinischen Begriff Maurus und bedeutet dunkel /schwarz . Und auch wenn wir es in diesem Zusammenhang öfters lesen mussten: Ein Maure ist NICHT weiß.

Oder ist für Euch eine hellhäutige Figur etwa salonfähiger? Haben es die Menschen mit dunklerer Haut nicht verdient als erhabene, ehrwürdige Figur, als KÖNIG, dargestellt zu werden? Dürfen es nur die schrecklichen und dramatischen Geschichten um sie sein, die sie ausmachen? Das, liebe Pfingstreiter, ist in unseren Augen wahre Diskriminierung. Vor allem in Zeiten der Integration/Inklusion.

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Erstellt:
03.06.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 03.06.2023, 01:00 Uhr

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