Brückenbau auf den Wiesen im Herbst abgeschlossen

Ende 2019 soll der neue Abschnitt der B28 zwischen Tübingen und Bühl fertig sein

Der Auftrag für den Straßenbau wurde vergeben. Die Bauleitung geht davon aus, dass bis zum Baubeginn auch der Grunderwerb geklärt ist.

07.08.2018

Von Charlotte Siegmann

Munitionsteile, eine Handgranate und archäologische Funde haben die Arbeiten an der neuen B28 ziemlich lange aufgehalten. Aber dann ging es doch voran: Im September sind die Brücken für die Bundesstraße fertig, sagt Bauleiter Johannes Fleig. Dazu gehört auch die bei Bühl, die über die Bahntrasse auf die B 28 führt, und die Brücke der künftigen L370 über die B28 bei Weilheim. Die fertigen Brückenpfeiler und -bögen sind teilweise schon asphaltiert und werden nun von der prallen Sonne beschienen. Hier gebe es keine Sommerpause, sagt Fleig. Trotz der Hitze machen die Bauarbeiter hier keine Ferien. Die Brücken wirken ziemlich wahllos und beliebig auf den Tübinger Wiesen verteilt.

Demnächst kann nun der Straßenbau von Tübingen nach Rottenburg beginnen: Vor einigen Tagen wurde der Auftrag für den ersten Bauabschnitt vergeben. Er ist 3,3 Kilometer lang und reicht von Tübingen bis zur Ausfahrt Bühl-Bonlanden. „Ende 2019 kann diese Strecke dann befahren werden“, sagen Fleig und Dirk Abel, Pressesprecher beim Regierungspräsidium.

Im November 2020 freie Fahrt bis Rottenburg

Noch in diesem Jahr soll auch der zweite Bauabschnitt nach Rottenburg ausgeschrieben werden. Geplant ist, dass dieser Abschnitt im November 2020 für den Verkehr freigegeben wird.

Eine bautechnisch schwierige Stelle im zweiten Bauabschnitt ist die Kiesgrube am Bühler Baggersee. Um die Kiesgrube herum wurden kleine Plastikzäune aufgestellt – damit die Zauneidechsen nicht mehr in die Grube kommen. Für diese wäre der trockene und sonnige Platz der neuen B 28 neben der Bahntrasse perfekt. Zeitgleich mit dem ersten Bauabschnitt wird die Grube dann aufgefüllt, damit sich die Erde setzen kann, bevor die Straßenarbeiten beginnen. Später soll die Bundesstraße über die Kiesgrube verlaufen. Bisher ist dort ein sehr holpriger Wirtschaftsweg.

Die Flora und Fauna des Bühler Baggersees wird mit einem Erdwall vor den Emissionen der Straße geschützt. Bahntrasse, Bundesstraße und Bühler Baggersee liegen dann nebeneinander. Die Lärmschutzwände für Anwohner sind zwischen vier und fünf Meter hoch.

Auch der Grunderwerb für den Straßenbau ist fast geklärt. „Es hat sehr positive Verhandlungen im Juli gegeben“, sagte Abel. „Es müsste bis zum Baubeginn des ersten Abschnitts alles geregelt sein“, so Fleig. Im Vergleich zu anderen Bauprojekten habe es keine Probleme beim Grunderwerb gegeben, ergänzt Abel. Eine unerfreuliche Entwicklung gibt es allerdings auch: „Das Preisniveau hat deutlich angezogen“, wegen der guten Auftragslage beim Bau, sagt Fleig.

Bei den Bauarbeiten in den nächsten Jahren sind alle Orte jederzeit zu erreichen. Es könne jedoch zu Umwegen kommen, so Fleig. Während des Ausbaus der B28 neu bei Weilheim ist der Tübinger Teilort dann nur noch über Derendingen oder über die L370 zu erreichen.

In einigen Monaten vergibt das Tübinger Regierungspräsidium den Auftrag für die Einmündung der L370 beim Kreuz der B28 neu Rottenburg Ost und für die Überleitung der gleichen Landstraße über die B28 neu bei Weilheim. Die Grundstruktur der Brücke steht schon. Das gesamte Projekt des B28-Baus kostet das Regierungspräsidium etwa 29,3 Millionen Euro.