Lehrt uns anderes

Antwort an Barbara Dietrich, die die AfD verteidigt.

08.12.2016

Von Gebhard Bock

Verehrte Frau Dietrich, „fressen und gefressen werden“ charakterisiert nicht das Menschenbild, in dem ich Sie und auch mich ansiedeln möchte. Es war nicht meine Idee, das AfD-Menschenbild so zu beschreiben.

Zitate können nicht mehr sein als Zitate. Und doch will ich wieder mit Zitaten aus meinem Buch „Die Schuld des Schweigens“ antworten. „Will die AfD glauben machen, die Ethik des mittelalterlichen Menschen sei identisch mit der des heutigen?“ „Die Geschichte der Menschheit lehrt uns etwas anderes. Zwischen dem primitiven Vormenschen und dem heutigen Homo sapiens liegt ja wohl eine Entwicklung, die nicht ganz ohne die ethisch-moralische Komponente erfolgt sein wird.“

Zum Thema Kollektivschuld: „Juristisch ist die Kollektivschuld der Deutschen an den NS-Verbrechen als rassistische Darstellung zurückzuweisen.“ „In ethisch/anthropologischer Sicht lässt sich die deutsche Schuld so formulieren: Im Schweigen sind wir uns das Werden schuldig geblieben. Nach den geschehenen Verbrechen müssen wir unsere individuelle Verantwortung für die Schwächen, die uns in die Katastrophe geführt haben, wahrnehmen.“ „Heute steht uns die Unschuld der Nichtwissenden nicht mehr zur Verfügung. Wir dürfen nicht mehr Masse sein, sollen unser Selbst, unsere Identität suchen und als Individuum unsere Verantwortung erkennen und tragen.“ „Den Blick zu klären, hülfe es, die kollektive Schuld als unsere Schuld des Werdens zu erkennen, die präsent und nicht, zumindest noch nicht, umfassend überwunden ist.“

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Erstellt:
08.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 08.12.2016, 01:00 Uhr

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