Leider ein Witz

18.11.2016

Von Rolf Mattmüller

Herr Rosemann wurde am Wochenende als einziger Bewerber zum SPD-Kandidaten zur Bundestagswahl 2017 nominiert. Ja wie? Gehen der 20%+x-Partei die Bewerber aus? Er sei einer, der in der Öffentlichkeit „Haltung“ zeige, heißt es. Wie wahr? Es fragt sich angesichts seiner schlüpfrigen Zoten auf der Feuerwehrkneipe, ob damit ein Körperteil unterhalb der Gürtellinie gemeint ist, oder das Rückgrat.

Er wolle sich dafür einsetzen, dass „diejenigen, die nur ihren Kopf und Hände besitzen“ gute und sichere Arbeit haben, für die Bildung und Betreuung ihrer Kinder gesorgt ist, es bezahlbare Wohnungen und Zeit für die Familie gibt. Ganz toll. Die Wirklichkeit einer langjährigen SPD-Regierungsbeteiligung sieht allerdings anders aus: zunehmende Armut, vor allem Kinderarmut in Deutschland, zunehmende Billigjobs, die zum Leben nicht reichen, zunehmender Reichtum der Superreichen.

Hartz IV und Leiharbeit: Wer hat's erfunden? Wer war daran beteiligt? Nicht lustig. Aber kennen Sie den: „Die SPD plant die Einführung einer Vermögenssteuer, um die Reichen an der Finanzierung des Sozialstaates zu beteiligen.“ Leider ein Witz. Rosemann wäre glaubwürdiger, hätte er folgenden Witz erzählt: „Ein Rentner fällt vor dem Wirtschaftsministerium auf den Rücken. Wirtschaftsminister Gabriel hilft ihm auf und sagt: ,Dafür müssen Sie aber nächstes Mal wieder SPD wählen.‘ Antwortet der Rentner: ,Lieber Herr Gabriel, ich bin auf den Rücken, nicht auf den Kopf gefallen!‘“ Ja, man darf Witze über über sich selbst machen.