Dornstetten·Fußball-Ass der Woche

Leiter und Lenker

Martin Schmid, Trainer und Sechser bei der SG Dornstetten, war maßgeblich am 4:1-Erfolg über die SGM Felldorf/Bierlingen beteiligt.

16.04.2019

Von Milos Kuhn

Martin Schmid von der SG Dornstetten traf am Sonntag gegen Felldorf doppelt. Bild: Ulmer

Martin Schmid von der SG Dornstetten traf am Sonntag gegen Felldorf doppelt. Bild: Ulmer

Etwas überraschend triumphierte die SG Dornstetten am Sonntag in der Bezirksliga mit 4:1 über den Aufstiegsaspiranten aus Felldorf/Bierlingen. Vor allem nach der 1:6-Klatsche gegen den SV Vollmaringen hätten die Wenigsten damit gerechnet, dass die Weiß-Schwarzen ausgerechnet gegen die bis in die Haarspitzen motivierte SGM einen Kantersieg einfahren wird. Bereits in der ersten Hälfte führten die Dornstetter mit 4:0 und verwalteten das Ergebnis souverän. Dass Felldorf/Bierlingen noch den Ehrentreffer erzielte, interessierte im Anschluss an die Begegnung niemanden mehr.

Großen Anteil am Sieg trägt Spielertrainer Martin Schmid – und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen steuerte er in Torjägermanier zwei Treffer bei und „hat das Spiel hervorragend gelenkt und koordiniert“, so SGD-Sprecher Dennis Böhm. Zum anderen hat er es geschafft, sein Team vor der Begegnung trotz jüngster 1:6-Klatsche, anhaltender Personalprobleme und dem recht sicheren Platz im Mittelfeld zu motivieren, auch die letzten Prozentpunkte gegen Felldorf/Bierlingen herauszuhauen. Dabei versucht er, jeden Spieler anders und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten zu unterstützen: „Man kann nicht alle Spieler über einen Kamm scheren, sie werden komplett unterschiedlich erreicht. Der eine braucht viel von Außen und eine Ansprache, der andere muss auch sanfter angepackt werden“, erklärt er.

Trainer mit gleichen Vorstellungen

Schmid wird der SGD gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Daniel Gavran auch in der nächsten Saison erhalten bleiben. „Dornstetten ist zu meinem Heimatverein geworden. Mit der Zusammenarbeit mit Daniel bin ich hochzufrieden. Wir ergänzen uns sehr gut und ich bin teilweise wirklich überrascht, dass wir über 99 Prozent der Dinge das gleiche denken“, freut sich Schmid und begründet damit gleichzeitig den Verbleib des Trainer-Tandems. Schmid selbst hat vor zwei Wochen den B-Trainerschein gemacht und kann damit nun auch als Coach voll durchstarten – selbst wenn das nicht immer ganz einfach ist: „Natürlich fehlt mir auf Trainerseite die Erfahrung, außerdem ist es schwierig, auf jedes Detail im Training zu achten, wenn ich vom Training auch selbst körperlich erschöpft bin“, konstatiert der Mittelfeldspieler. Zum Glück hat er also Gavran an seiner Seite, der sein Augenmerk in solchen Situationen auf besagte Details legen kann. Trotzdem nimmt Schmid seine Aufgabe als Coach in allen Belangen ernst: „Ich will den Ansprüchen gerecht werden“, betont der 30-Jährige.

Nachdem er mit seinem Bruder im Garten des Elternhauses den Spaß am Fußballspielen für sich entdeckte, lernte Martin Schmid schnell, eine Führungsposition einzunehmen. Bereits in seinen frühen Zwanzigern führte er die Spvgg Freudenstadt und später auch die SG Dornstetten als Kapitän aufs Feld und nahm eine Vorbildrolle für seine Mitspieler ein. „Man wächst da immer weiter rein. Irgendwann kam Elvedin Djekic (damaliger Trainer der SGD, Anm. d. Red.) und hat gefragt, ob ich Co-Trainer sein will. Ich habe dann immer etwas mitgecoacht, das hat Spaß gemacht und zur neuen Saison kamen die Verantwortlichen auf mich zu und haben gefragt, ob ich zusammen mit Daniel als Spielertrainer übernehmen will“, erzählt Schmid.

Noch ein paar Jahre aktiv

Die Tätigkeit als Spielertrainer ist also die logische Konsequenz aus der bisherigen Karriere des Akteurs. Ob er nach seiner Zeit als aktiver Spieler das Amt eines „normalen“ Trainers übernehmen will, lässt Schmid vorerst offen. Erstmal wolle er noch eine oder zwei Saisons spielen, je nach dem, wie es der Körper mitmache. „Ich habe mir da noch keine großen Gedanken gemacht. Ich kann es mir vorstellen als Trainer zu arbeiten, vielleicht kann es aber auch sein, dass ich nur noch Zuschauer bin“, sagt der Mann aus Glatten, für den Fußball die schönste Nebensache der Welt ist. Bis dahin will er mit der SGD erfolgreichen Fußball spielen und die Mannschaft lenken – als Trainer, Ansprechpartner und Mittelfeldregisseur.

Martin Schmid SG Dornstetten

Geburtsdatum: 4. Juni 1988

Wohnort: Glatten

Beruf: Controlling Bosch

Bisherige Vereine: SG Hallwangen, TuS Ergenzingen, Spvgg Freudenstadt und SG Dornstetten

Position: Zentrales Mittelfeld

Größe: 1,80 Meter

Rechts-/Linksfuß: Rechtsfuß

Größter sportlicher Erfolg: Zweifacher Pokalsieger mit der SG Dornstetten

Saisonziel: Sich im Mittelfeld etablieren und so viele Siege wie möglich einfahren