Über einen planlosen Shuttlebus-Fahrer

„Lost in Navigation“

Die meisten Leser erinnern sich noch: Wer früher eine längere Autoreise vorhatte, der musste sich erst einmal mit dem Shell-Atlas hinsetzen und die Route planen. Dabei wurden alle Autobahnen, Abfahrten und Abzweigungen notiert, um sie auf der Fahrt parat zu haben.

19.01.2017

Von SEBASTIAN SCHMID

Das war, bevor es Navigationssysteme gab. Mit deren Verbreitung haben manche Autofahrer ihren Orientierungssinn komplett verloren. Einer der Shuttlebus-Fahrer im französischen Rouen gehört zu diesen Zeitgenossen. Im Stundentakt fahren Minibusse vom Medienhotel zur Kindarena. Da kommt ganz schön was zusammen. Bis Dienstagabend, 22 Uhr, waren das 129 Fahrten. Drei Fahrer teilten sich den Job und wenn man davon ausgeht, dass sie es gerecht unter sich aufteilen, dann hat der Fahrer 43 Mal die Strecke zwischen Halle und Hotel sowie umgekehrt zurückgelegt. Trotzdem gab er vor der Abfahrt an der Arena die Adresse des Hotels ein und fuhr erst los, als diese berechnet war.

Würde der Weg durch die engen und verwinkelten Gassen der Altstadt Rouens führen, wäre das noch verständlich. Zum Hotel aber muss man auf der 1,8 Kilometer langen Strecke einmal rechts und anschließend sofort links abbiegen. Ab da geht es nur noch geradeaus zum Hotel. Immerhin: Zur Halle findet selbst dieser Fahrer ohne Navi: Es geht nur geradeaus.