Urlaub

Luxusbett statt Luftmatratze

Über „Airbnb“ finden Gäste auch in Sulz und Dornhan Privatwohnungen zum Mieten. Die Tourist-Info wirbt nur für Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen.

13.06.2018

Von Cristina Priotto

Wer in einer fremden Stadt allein oder mit mehreren Personen ein paar Tage Urlaub verbringen, dabei aber nicht auf den Komfort einer Wohnung verzichten möchte, greift immer häufiger auf die bei „Airbnb“ eingestellten Unterkünfte zurück.

Denn gegenüber einem Hotel-Zimmer hat das zeitlich begrenzte Wohnen in einer privaten Wohnung, meist mitten in der Stadt in von außen nicht als Urlaubsunterkunft erkennbaren Gebäuden, einige Vorteile, besonders für Familien mit Kindern. Aber auch Paare und Gruppen von Freunden buchen häufig über die Plattform.

Wer in Sulz oder Dornhan auf diese Weise die Ferien verbringen möchte, wird bei „Airbnb“ gleich mehrfach fündig: In der Innenstadt steht ein Appartement mit zwei Schlafzimmern für insgesamt fünf Personen zur Verfügung. Kosten: 35 Euro je Nacht. Ein weiterer Anbieter offeriert, ebenfalls in zentraler Lage, eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit 63 Quadratmetern Fläche für drei Personen zu 45 Euro am Tag.

Die dritte „Airbnb“-Wohnung im Raum Sulz befindet sich in Holzhausen und bietet drei Gästen für 31 Euro am Tag eine Unterkunft einschließlich Garten.

Die Ferienwohnung in Dornhan eignet sich für zwei Personen. 26 Euro veranschlagen die Vermieter pro Übernachtung.

Wo genau sich die Unterkünfte jeweils befinden, erfahren die potenziellen Urlaubs-Mieter aber erst nach Bestätigung der Buchung, die nur telefonisch oder über das Internet möglich ist.

Die Fotos sind in allen vier Fällen sehr professionell und zeigen top-eingerichtete Wohnungen, die die Eigentümer allerdings nicht langfristig vermieten möchten.

Das Angebot an Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen ist in Sulz zwar überschaubar, dennoch stellt sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Neckarstadt noch nicht als so gravierend dar wie in vielen Großstädten. Dort gibt es oftmals Kritik am Vermietungsmodell von „Airbnb“, weil solche Wohnungen nicht für normale Mieter zur Verfügung stehen. Zudem ist der Grat zwischen privaten Gastgebern und kommerziellen Vermietungen schmal: Bei einem durchschnittlichen Mietpreis von 34 Euro in den vier von der SÜDWEST PRESSE gefundenen „Airbnb“-Wohnungen können die Inhaber in der Hochsaison innerhalb eines Monats bei fortlaufender Belegung mehr als 1000 Euro einnehmen.

Von den Einnahmen profitiert aber auch „Airbnb“: Zwischen sechs und zwölf Prozent erhebt der Anbieter von den Gästen, drei Prozent kassiert die Plattform von den Gastgebern.

Die Stadt Sulz hält für Touristen ein Gastgeber- und Unterkunftsverzeichnis bereit, das Hotels, Pensionen, Gasthöfe und Ferienwohnungen auflistet und alle zwei Jahre aktualisiert wird. Tamara Krakowski von der Tourist-Info verweist darauf, dass die Adressen nicht vollständig seien, weil nicht alle Anbieter sich kostenpflichtig aufnehmen lassen möchten. Die Rathaus-Mitarbeiter informieren Touristen nur über diese Angebote. „Wir nehmen keine Buchungen vor“, betont Krakowski. Für klassische Rad-Touristen, die überwiegend und erst vor Ort in Sulz buchen, kommt „Airbnb“ weniger in Frage.

Was ist „Airbnb“?

Gegründet wurde „Airbnb“ im Jahr 2008 von Brian Chesky, Joe Gebbia und Nathan Blecharczyk in den USA in San Francisco.

Der Name „Airbnb“ setzt sich aus den Abkürzungen „air (mattress)“ für Luftmatratze und „Bed and Breakfast“ (Übernachtung mit Frühstück) aus dem Englischen zusammen.

Angebote gibt es mittlerweile in über 190 Ländern mit über vier Millionen

Inseraten in 26000 Städten.