Kolumne

Manuel Fuchs kündigt einen Besucher an

Kronen-Export-Jünger muss mal was anderes trinken

21.06.2021

Von Manuel Fuchs

Manuel Fuchs kündigt einen Besucher an

Tobias, auf Twitter nennt er sich @dertobe_, ist mir mal in einem Lokaljournalisten-Onlineforum vor die Füße gelaufen. Oder ich ihm. Oder beides. Oder ganz woanders. Ist inzwischen auch egal. Wir treffen uns immer mal wieder in Themen, die wir beide diskussionswürdig finden, oft mit ähnlichen, gelegentlich mit unterschiedlichen Meinungen – kurz: Man nimmt einander wahr. Viel mehr weiß ich nicht über Tobias – außer, dass er in Dortmund wohnt und Anhänger des ortsansässigen Fußballvereins ist.

Vor ein paar Tagen twitterte er: „Ich glaub’s ja nicht: @AKB1880 [hinter diesem Handle versteckt sich Alpirsbacher Klosterbräu] hat sogar ein Kristallweizen, das mir schmeckt. Wird Zeit, dass ich da mal hinfahre.“

Nordschwarzwälder Bier im Ruhrpott – ist vielleicht nicht sooo selten, aber auch nicht das Allergewöhnlichste. Wir flachsten kurz; ich entgegnete, hier in der Gegend gäbe es zum Beispiel Hochdorfer als Alternative beziehungsweise zur Gegenprobe. Das alkoholfreie Ketterer-Weizen, von Alpirsbach aus betrachtet aus der anderen Richtung, könne ich auch empfehlen.

„Ich komme dann, wenn ich in ’ner Kolumne angekündigt werde“, antwortete er. Nun. Man hat ja als NECKAR-CHRONIKer auch ein paar Pflichten, die über das Zeitungmachen hinausreichen. Zum Beispiel, den Ruf des Nordschwarzwalds über seine Grenzen hinaus zu pflegen, zu verbreiten und zu mehren. Gäste für die Region zu interessieren und herzulocken. Bloß: Ich schreibe an dieser Stelle wirklich oft aus dem Bauch raus – aber wie um Himmels Willen soll ich eine Kolumne über einen reisebereiten Dortmunder Biertrinker im Horber Lokalteil rechtfertigen? „BVB-Fan pilgert in Kloppos Heimat?“ Oder „Schwarzgelb trifft Gelbschwarz?“ Tobias schlug „Kronen-Export-Jünger muss mal was anderes trinken“ vor, und so kam diese Kolumne zu ihrer Überschrift.

Also, Tobias: „Der Ball liegt in deiner Hälfte“, wie wir Fußballmetaphoriker sagen. Dann mach mal den Tank voll und den Kofferraum leer. Ich empfehle zur Anreise die Route über A61 und A65, Köln – Koblenz – Kreuznach – Karlsruhe. Auch wenn Siegerland und Wetterau an der A45 natürlich ebenfalls etwas für sich haben. Besseren Wein gibt’s aber linksrheinisch. Die West-Variante spart außerdem den lästigen Großraum rund um Frankfurt aus, das rechtfertigt die 30 Mehr-Kilometer leicht.

Wenn du dich ranhältst, dann kriegst du vielleicht noch auf der Specktour (www.specktour.de) einen Nachzüglerplatz ; ich leg bei Matthias „Schrotti“ Schröter ein gutes Wort für dich ein. Obwohl, der ist Schalke-Fan ... vielleicht doch keine gute Idee. Vergiss die Specktour. Aber komm vorbei, Nordschwarzwälder Bier und Schinken kaufen und Bäume gucken! Dann erzählst du den Westfalen vom Tor zum Schwarzwald am Neckar, sie kommen aus Wanne-Eickel und aus Paderborn zum Stand-up-Paddeln nach Horb, und plötzlich klappt’s auch hier mit dem Tourismus. Deal?

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Erstellt:
21.06.2021, 18:45 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 23sec
zuletzt aktualisiert: 21.06.2021, 18:45 Uhr

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