Zu niedlich für eine glaubwürdige Erinnerung an die Schlachtfelder.

Mathilde - Eine große Liebe

Zu niedlich für eine glaubwürdige Erinnerung an die Schlachtfelder.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Mathilde - Eine große Liebe

Sie ist so niedlich wie entschlossen. Mathilde (Audrey Tautou) mag nicht glauben, dass ihr Verlobter Anfang Januar 1917 auf einem der Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs den Tod gefunden hat. Im Sommer 1920 sucht sie in ganz Frankreich nach Augenzeugen. Durch einen Trick verschafft sie sich sogar Zugang zum Militärarchiv in Paris. Zur gleichen Zeit hinterlässt eine Art schwarzes Double von Mathilde eine mörderische Spur im Land. Tina Lombardi bringt einen nach dem andern die für den Tod ihres Geliebten verantwortlichen Offiziere um.

„Amélie?-Regisseur Jean-Pierre Jeunet taucht das Frankreich dieses Sommers in ein warmes Bilderbuch-Licht. Mathilde lebt bei Tante und Onkel an der bretonischen Küste. Eine Landschaft, in der sie tausend Erinnerungen mit ihrem Verlobten Manech verbinden, wie Rückblenden bereits auf die Kinderfreundschaft es ausmalen. Bei so viel Idylle wirken die wie Flashbacks dazwischen montierten Szenen auf dem Schlachtfeld nicht so recht überzeugend.

Dabei wäre der Plot durchaus interessant. Die Perspektive einer jungen Frau im Hinterland, die sich den Krieg aus der zeitlichen Distanz über Indizien rekonstruiert. Die Roman-Vorlage von Sébastien Japrisot ist in Frankreich sehr populär. Der Film war dort eine ähnliche Sensation wie „Die fabelhafte Welt der Amélie?. Das mag damit zusammenhängen, dass der Erste Weltkrieg im öffentlichen Bewusstsein der Grande Nation angesichts der Debatten um Résistance und Kollaboration bisher in den Hintergrund gerückt war.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Boris Dollinger 22.02.200512:00 Uhr

Vorneweg, wer in Mathilde eine zweite Amelie erwartet wird enttäuscht sein. Zwar haben beide Filme Hauptdarstellerin, Regisseur und gewisse inszenatorische Eigenarten des letzteren gemein, gehen aber in relativ verschiedene Richtungen. Wo in Amelie die schräge Romantik überwiegt und der Schwerpunkt auf der Figurenzeichnung liegt, liegt der Schwerpunkt mehr auf der Story die sich im Laufe der Spielzeit langsam aus ihren vielen Verschachtelungen entblättert(auch wenn für meinen Geschmack ein "Zufall" zuviel vorkommt)und konsequent spannend bleibt. Die kraftvolle Bebilderung Jeunets und der größtenteils ebenfalls noch aus Amelie bekannte Cast(man achte auf Jodie Foster)untermalen die Geschichte gekonnt, stehen diesmal allerdings weniger im Mittelpunkt. Einziger Schwachpunkt bleibt leider wirklich die Darstellung der Gräuel des 1.Weltkriegs(der wohl überall eher weniger im öffentlichen Bewußtsein steht)die eher aufgesetzt als realistisch wirkt. Nichtdestotrotz ein starker Film.

guido 22.02.200512:00 Uhr

Wunderschöne Mischung aus Antikriegsfilm mit (un-)geschminkten Bildern und Liebesfilm mit optimistischem Ausblick!

schlipinho 20.02.200512:00 Uhr

...der titel ist irreführend- ich erwartete einen Film voller Liebesszenen- und bekam ekzessive Gewalt :-(

BananaJoe 15.02.200512:00 Uhr

ausgerechnet bananen !! bananen verlangt sie von mir

ich-sehe nix 15.02.200512:00 Uhr

es war zu dunkel

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