Mechanismen des Missbrauchs

„Spätestens seit 2010, als im katholischen Canisiuskolleg in Berlin Missbrauchsfälle bekannt wurden und große mediale Aufmerksamkeit erhielten, ist die katholische Kirche in eine problematische Situation gekommen“, schreibt die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) in der Ankündigung einer Veranstaltung. Von Gutachten zu Gutachten, von einer Austrittswelle zur nächsten seien immer wieder die gleichen Äußerungen von Bischöfen zu hören: Bestürzung über die Vorkommnisse, Bedauern für die Betroffenen. Die Aufarbeitung jedoch sei schwierig bis unmöglich, weil sie in vielen Fällen nicht objektiv gemacht werden kann, weil Akten verschwunden sind, weil die Zusammenarbeit eher holprig wirke.

Welche Mechanismen hinter Missbrauch stecken, wie es Betroffenen nach Übergriffen geht und wo die systemischen Gründe liegen, die den Missbrauch geschützt haben und eine Aufarbeitung erschweren – dem geht Karlheinz Heiss am Dienstag, 7. Februar, um 19.30 Uhr im katholischen Gemeindehaus Göttelfingen, Kaiserstraße 16 nach. Heiss ist Vorsitzender des Familienbunds der Diözese Rottenburg-Stuttgart und hat mehrere Bücher zu diesen Fragen publiziert. Der Abend wird auch Gelegenheit geben, sich dem Thema im Gespräch zu nähern. Veranstalter sind die KEB Kreis Freudenstadt, das katholische Dekanat, die Psychologische Beratungsstelle Horb und die katholische Kirchengemeinde Eutingen-Göttelfingen.