Russland

Mehr als 50 Tote bei Unglück

Arbeiter und Rettungskräfte sterben im Zuge einer Explosion in einem sibirischen Bergwerk.

26.11.2021

Von dpa

Kemerowo. Bei dem schwersten Grubenunglück in Russland seit Jahren sind im Westen Sibiriens 52 Menschen ums Leben gekommen. Das meldeten die Staatsagenturen Tass und Ria Nowosti am Donnerstagabend unter Berufung auf den Rettungsdienst. Da­­runter seien sechs Rettungskräfte gewesen, die bei Sucharbeiten in dem Bergwerk starben. Über Stunden galten mehr als 30 Bergleute als vermisst.

In dem Bergwerk hatte sich am Morgen aus zunächst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet. Insgesamt wurden nach Angaben des Zivilschutzes 239 Arbeiter aus dem Schacht „Listwjaschnaja“ im Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) gerettet. Mehr als 40 von ihnen seien in Krankenhäusern, teilte der Gouverneur des Gebiets Kemerowo, Sergej Ziwiljow, mit. Er besuchte Verletzte im Krankenhaus.

Die Explosion soll sich in 250 Metern Tiefe ereignet haben. Der russische Präsident Wladimir Putin drückte den Angehörigen der Opfer der „Tragödie“ sein Beileid aus und ordnete an, den Hinterbliebenen und Überlebenden zu helfen.

Nach Angaben der Ermittler wurden der 47-jährige Bergwerksdirektor, sein Stellvertreter und ein Abteilungsleiter festgenommen. Sie müssten sich wegen Verletzung von Arbeitsvorschriften verantworten.

Das Gebiet um das 1954 eröffnete Bergwerk wurde abgesperrt. Der Gouverneur ordnete eine dreitägige Trauer an. dpa