Rohrdorf · Vortrag

Mehr als nur Wassertreten

Wie vielseitig die Kneipp-Anwendungen sind und wie mit wenigen Mitteln das Immunsystem gestärkt wird, zeigte Christine Nesch in Rohrdorf.

21.10.2020

Von Alexandra Feinler

Christine Nesch hatte ihre Wanne für das Armbad mit nach Rohrdorf gebracht.Bild: Alexandra Feinler

Christine Nesch hatte ihre Wanne für das Armbad mit nach Rohrdorf gebracht.Bild: Alexandra Feinler

Bereits im Frühjahr befand sich die Eutingerin mit der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Gespräch und kam dabei auf den Vortrag im Nachbarort. Die Rohrdorferin Magda Schäfer begrüßte im Namen der KEB die 15 Teilnehmerinnen aus der Gemeinde Eutingen zum eineinhalbstündigen Kneipp-Abend unter dem Motto „Mit Kneipp das Immunsystem stärken“. „Das Thema ist eigentlich immer brandaktuell“, betonte Christine Nesch. Sie erklärte, dass man das ganze Jahr über was für sein Immunsystem tun sollte. Sie sei zwar in der Stadt groß geworden, habe aber immer Berührungspunkte zu natürlichen Möglichkeiten, anstatt Tabletten und Chemie gegen Krankheiten.

Wadenwickel gegen Fieber oder der Saft des schwarzen Rettichs seien nur ein paar Hausmittel. Weil sie sich für diesen gesundheitlichen Bereich interessiert habe, sei sie auch auf den „Wasserpfarrer und Menschenfreund“ Sebastian Kneipp aufmerksam geworden. Dessen fünf Säulen mit Wasser, Bewegung, Ernährung, Pflanzen und Kräutern sowie der „Balance“, also der Lebensordnung, seien vor allem während der Corona-Pandemie wichtiger als je zuvor.

Zweiter Vortragsteil im Januar

Christine Nesch zeigte den Zuhörerinnen, welche Bedeutung beispielsweise das Wasser habe. Kneipp hatte zahlreiche Bäder, Güsse und Wasseranwendungen während seiner Lebenszeit von 76 Jahren zusammengestellt und selbst ausprobiert. Alle könne sie nicht zeigen, wies die Eutingerin darauf hin, dass dafür selbst die Zeit während des zweiteiligen Kneipp-Vortrags – der zweite Teil ist im Januar geplant – nicht reichen würde.

Wichtig sind ihr die Regeln: etwa nie eine Kaltanwendung am kalten Körper vornehmen, zwischen den Anwendungen Pausen von ein bis zwei Stunden einzulegen oder die Anwendungen nicht mit vollem Magen umzusetzen. Nicht jede Anwendung sei für
jeden Menschen gedacht, denn
alle Menschen seien sehr unterschiedlich.

Daher sprach die Gesundheitstrainerin Empfehlungen aus, jedoch sollten die Anwender die Maßnahmen mit ihrem Arzt absprechen. Als sie die Wanne für das Armbad holte, betonte sie, dass so eine Anwendung oft nicht beim ersten Mal funktioniere. „Man muss es regelmäßig, über Wochen machen“, empfahl sie. In eine speziellen Wanne aus dem Wirkungsort von Pfarrer Kneipp, Bad Wörishofen, legte sie zuerst den linken und dann den rechten Arm. Das Armbad beschrieb sie als „Kaffee des Kneippianers“, das fit mache. Jedoch sollte es nicht vor dem Schlafengehen angewandt werden. Ebenso dürfen Anwender danach nicht die Arme abtrocknen, sondern nur abstreifen. „Der Körper muss arbeiten“, betonte die Mutter von zwei Kindern.

Morgens würde sie barfuß durch den Garten gehen. Auch das Wassertreten setze sie daheim um, gab aber den Tipp, langsam zu starten und den Körper daran zu gewöhnen. „Nicht jeder verträgt Wasser um 17 Grad. Man sollte aber etwa zehn Grad unter der Körpertemperatur bleiben“, erklärte sie. Weitere Tipps hatte sie für Menschen, die nachts aufwachen oder nicht schlafen können. Sie zeigte auch den Gesichtsguss sowie den Knieguss und beantwortete die Fragen dazu. Der zweite Teil ist am 27. Januar im Rohrdorfer Gemeindehaus. Wer den ersten Teil verpasst habe, könne sich trotzdem über die KEB anmelden, denn Christine Nesch werde eine Wiederholung vornehmen. Für ihre ausführlichen Erklärungen und die praktischen Beispiele erhielt die Eutingerin starken Applaus.

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Erstellt:
21.10.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 35sec
zuletzt aktualisiert: 21.10.2020, 01:00 Uhr

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