Mehrzahl

16.11.2016

Von Gebhard Bock

So sprach der Rechtschaffene mit dem einfachen Weltbild: Endlich kann ich einen Präsidenten wählen, der mir Recht und Unrecht nennt. Er wählte Trump.

So sprach der Ängstliche: In eurem Kollektiv will ich sein, das stark ist und mich zu schützen vermag, in dem ich Anerkennung finden kann. Er wählte Trump.

So sprach der Machtgläubige: Wir brauchen einen starken Präsidenten, der allen anderen zeigt, wo es langgeht. Er wählte Trump.

So sprach der Enttäuschte: Ich habe euch geglaubt und schmerzhaft war es, eure Lügen zu erkennen. Nun lecke ich meine Wunden, will nicht länger alleine leiden. Er wählte Trump.

So sprach der Wütende: Wie lange noch glaubt ihr, mich belügen und betrügen zu können? Dem will ich nun ein Ende setzen. Er wählte Trump.

So sprach der normale Mensch: Ich glaubte an die Demokratie und musste erkennen, dass es eine Finanzokratie ist. Nun wähl‘ ich euch ab. Er wählte Trump.

Sie waren in der Mehrzahl.