Amerika im Bürgerkrieg: Heiteres Lifestyle-Scharmützel der Familien Hoffman und De Niro.

Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich

Amerika im Bürgerkrieg: Heiteres Lifestyle-Scharmützel der Familien Hoffman und De Niro.

24.11.2015

Von che

Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich

Voller Ingrimm und kaum versöhnlich standen sich die zwei Amerikas, das konservative und das liberale, bei der letzten Präsidentenwahl gegenüber. In der Fortsetzung der Erfolgskomödie „Meine Braut, ihr Vater und ich? (2000) knüpft Regisseur Jay Roach an diese nationale Zerrissenheit an und pult mit leicht komödiantischer Hand in der klaffenden Wunde ? nicht ohne am Ende ein dickes Pflaster draufzukleben.

Wurden in Teil eins, dem Duell zwischen Schwiegervater (Robert De Niro) und Bräutigams-Anwärter (Ben Stiller), noch vor allem Stil- und Geschmacksfragen verhandelt, so geht es nunmehr ums Prinzip. Beim ersten Treffen der künftigen Schwiegereltern knallen in vielen Ideologie-Schlachten gestählte Lebenswelten und Weltanschauungen aufeinander. De Niro ist nach wie vor der erzkonservative, stiernackige Law-and-Order-Patriarch mit dunkler CIA-Vergangenheit; seine Kontrahenten Barbra Streisand und Dustin Hoffman sind libertäre Althippies, schamlos und vorlaut besonders in sexuellen Dingen.

Wie schwere Panzer rumpeln diese Sturköpfe aufeinander zu und lassen dabei etliche Funken Wortwitz und Slapstick fliegen, während Ben Stiller bei seinen hilflosen Vermittlungsversuchen ein ums andere Mal genüsslich zermalmt wird. Dass kurz vor der wechselseitigen Vernichtung feierlich Friedenspfeife geraucht wird, liegt im Wesen der Hollywood-Komödie. Dass das Happy-end so lieblos und ohne rechtes Motiv hingeschludert ist, bringt den Film aber doch ganz unnötig aus seiner zuvor so sorgsam behüteten Balance.