Minions

Minions

Die lustigen Randfiguren aus der „Einfach unverbesserlich“-Reihe sind jetzt solo unterwegs: als Handlanger eines weiblichen Bösewichts.

03.01.2016

Von Dorothee Hermann

Sie sind gelb und tollpatschig anarchisch, wie sie da in ihrer Eishöhle am Rand der bewohnten Welt herumturnen. Zuletzt kuriose Helferchen in beiden Teilen von „Ich - Einfach unverbesserlich“, sind die Minions nun Stars im eigenen Film (Regie: Pierre Coffin, Kyle Balda).

Trotz Dinosauriern, Höhlenbombast und Schneewüstenschlachtfeld bewegen sich die gelben Kerlchen gleichsam durch eine Mischung aus Kinderzimmer und Modell-Landschaft - in einem auf ganze Erdzeitalter übersteigerten Maßstab. Von so viel Gigantomanie zoomt der Animationsstreifen schnell auf ein spezielles Trio aus dem fast 900Mann starken Gewusel: Stuart, Bob und Kevin (der langgezogenste und am wenigsten knuffige der drei), die überraschend im New York der Swinging Sixties anlanden (wobei sich ihre Taucherbrillen bewähren) und sich statt psychedelischer Batik doch für den praktischen Jeans-Look entscheiden.

Derartige Manöver zwischen Größenwahn und Spielzeugslapstick durchziehen den ganzen Film - als hätte die Produktion ein paar Zauberpilze von Alice aus dem Wunderland eingeworfen, die einen wahlweise schrumpfen oder aufblasen. Dazu passen die Sixties-Hits (Stones, Doors), von denen sich die knuddeligen Gelben gern zusätzlich aufbrezeln lassen.

Bei aller naiven Verspieltheit purzeln sie doch ihrem Traum hinterher: endlich einen Super-Schurken zu finden, der sie aushält. Extrem-Stöckelschuh Scarlet Overkill (im US-Original von Sandra Bullock gesprochen) schickt die Minions zurück in die Alte Welt, wo sie ihr ausgerechnet die Krone der britischen Queen klauen sollen.

Trotz aller Faszination des Bösen verbreiten die gelben Wichte die tröstliche Botschaft, dass eine Banane am Ende mehr zählt als alles Gold der Welt. Offen bleibt, warum die Minions Italienisch sprechen. Vielleicht, weil sie nur so die echte Wiedersehensfreude unter Kumpeln zelebrieren können.

Ein bisschen viel ulkiges Herumgepurzel für die echte Schurkenspannung.