Holzhausen · Fußball-Landesliga

Mit Zuversicht zum Vizemeister

Vor dem morgigen Spiel in Böblingen bessert sich die Personalsituation beim FC Holzhausen zusehends – im Gegenteil zu den Gastgebern.

24.08.2019

Von Jürgen A. Klemenz

Mit gleich drei Neuzugängen in der Startelf überraschte am Mittwoch Holzhausens Trainer Martin Kiefer. Und da Fabio Pfeifhofer, Julian Oberle und Sven Ramic (von links) auf Anhieb überzeugt haben, darf der eine oder andere auch morgen auf einen Einsatz von Beginn an hoffen, auch wenn Pascal Schoch und Riccardo Spataro wieder dabei sind. Bild: Klemenz

Mit gleich drei Neuzugängen in der Startelf überraschte am Mittwoch Holzhausens Trainer Martin Kiefer. Und da Fabio Pfeifhofer, Julian Oberle und Sven Ramic (von links) auf Anhieb überzeugt haben, darf der eine oder andere auch morgen auf einen Einsatz von Beginn an hoffen, auch wenn Pascal Schoch und Riccardo Spataro wieder dabei sind. Bild: Klemenz

Zu einer bisher ungewohnten Anstoßzeit am morgigen Sonntag um 17 Uhr, mit der man aber durch die Flexibilisierung des Spielbetriebes durch den Württembergischen Fußballverband (WFV) jetzt öfters rechnen muss, tritt der FC Holzhausen beim Vizemeister SV Böblingen an. Beide Mannschaften standen sich erst vor kurzem im WFV-Pokal gegenüber. Da hatte der FC nach einem 0:2-Rückstand das bessere Ende für sich und gewann 3:2. Doch morgen sind die Karten neu gemischt. Während sich bei Holzhausen die Personalsituation leicht entspannt, geht Böblingen personell am Stock. Und auch der Rundenstart ist der Sportvereinigung gehörig daneben gegangen, denn es setzte sowohl gegen Neuling Rottenburg als auch gegen den momentanen Tabellenführer Bösingen jeweils eine 0:2-Niederlage.

Dagegen steht Holzhausen mit vier Punkten relativ komfortabel da, wenngleich es eigentlich deren sechs hätten sein müssen, denn beim 1:1 gegen Ehningen am Mittwoch hatte der FC genügend Chancen zum Sieg. Da überraschte FC-Trainer Martin Kiefer gleich mit drei Neuzugängen in der Startelf: mit Sven Ramic auf der Außenverteidigerposition, mit Julian Oberle in der defensiven und Fabio Pfeifhofer in der offensiven Mittelfeldrolle. Und obwohl alle drei erstmals spielten und Pfeifhofer sogar nur ein Training mit der Mannschaft absolviert hat, machte das Neulingstrio eine gute Partie. Martin Kiefer stellte den Dreien ein gutes Zeugnis aus. „Sven Ramic hat vor allem in der zweiten Halbzeit sehr gut ins Spiel gefunden und bildet auf der linken Seite ein gutes Tandem mit Dominik Bentele. Und er überzeugt durch sauberes Passspiel.“ Über den 18-jährigen Julian Oberle sagt Kiefer: „Es ist nicht normal, dass ein so junger Spieler in seinem ersten Spiel gleich so präsent ist. Seine Passquote ist eine der besten in der gesamten Mannschaft. Und er schlägt hinter die Kette tolle Pässe, die auch ankommen.“ Mit dem dritten Neuzugang, Fabio Pfeifhofer, sei er „ein Risiko gegangen, aber er hat im athletischen und spielerischen Bereich Akzente gesetzt, obwohl er mit der Mannschaft überhaupt noch nicht eingespielt war“, war Kiefer auch mit der Leistung seines dritten Neuzugangs sehr zufrieden.

Schoch und Spataro wieder dabei

Da morgen sowohl Pascal Schoch nach seiner Sperre nach der ersten Ampelkarte in seiner Karriere wieder ins Team zurückkehrt und auch Riccardo Spataro wieder zur Verfügung steht, wird sich die Startelf morgen sicher ändern. Auch in Böblingen wird Kiefer ohne Ersatzkeeper auskommen müssen. Allan Jasiak ist in Urlaub und Niklas Klemenz, der Mitte der Woche wieder aus dem Kurzurlaub zurückgekehrt ist, muss in der Zweiten ran, die am Nachmittag bei der neuen Spielgemeinschaft Göttelfingen/Baisingen antritt.

Was war gut im Spiel gegen Ehingen, was muss gegen Böblingen besser werden? Positiv bewertete der Trainer den verstärkten Druck nach der Pause. „Da haben wir die Räume besser genutzt und über die Außenverteidiger sind wir gut in die Tiefe gekommen.“ Besser müsse aber die Chancenverwertung werden, „die Ungenauigkeiten beim letzten Pass müssen wir abstellen und das Festdribbeln einzelner Spieler. Und wir müssen bei gegnerischen Ballbesitz viel schneller hinter den Ball kommen, um kompakt zu werden“.

Beim Vizemeister Böblingen herrscht derzeit Tristesse. Zwei Spiele, zwei Pleiten, keine Punkte, keine Tore. Am Mittwoch hatte die SV spielfrei, vergangenen Sonntag nur 13 Spieler einschließlich Trainer Thomas Siegmund, der sich in der 78. Minute selbst einwechseln musste. Immerhin wurden die Zuschauer ein bisschen entschädigt, die mit der Eintrittskarte auch eine Rote und ein Bier bekamen. Das gibt’s morgen nicht, dafür hat der Vizemeister die Hoffnung auf ein besseres Spiel und möglichst einen Punktgewinn gegen den Tabellennachbarn aus der vergangenen Saison. Denn in Böblingen weiß man, dass der FC Holzhausen verwundbar ist, wie das 1:1 am Mittwoch gegen Neuling Ehningen gezeigt hat.

Böblingen kämpft derzeit mit erheblichen personellen Problemen, ist in dieser Partie gegen den Titelkandidaten in der aktuellen Situation Außenseiter. Sascha Raich, Mert Kizilagil und André Esteves sind im Urlaub, Tim Kühnel und Dejan Djordjevic sind verletzt. Alban Dodoli konnte unter der Woche nicht trainieren, sein Einsatz ist unsicher. Endrit Syla, Neuzugang vom Verbandsligisten Calcio Leinfelden-Echterdingen, musste zuletzt gegen den VfB Bösingen wegen Kniebeschwerden das Feld verlassen, er wird aber wohl spielen können. Daniel Knoll kehrt hingegen zur Mannschaft zurück. Offen ist zudem, ob Böblingens Trainer Thomas Siegmund am Sonntag auf der Bank sitzt oder ob er aus beruflichen Gründen passen muss. „Das entscheidet sich recht kurzfristig“, sagt Siegmund, der von Böblingens A-Jugend-Trainer Matthias Schöll vertreten würde, sollte er tatsächlich keine Zeit haben. „Wir müssen schauen, was wir zusammenwürfeln können“, sagt Siegmund angesichts des personellen Engpasses, „das, was wir möchten und das, was wir machen können, steht derzeit in keinem guten Verhältnis. Wir müssen aber aufpassen, nicht denjenigen den Schwarzen Peter zuzuschieben, die da sind.“

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Erstellt:
24.08.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 27sec
zuletzt aktualisiert: 24.08.2019, 01:00 Uhr

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