Skisprung

Mit mehr Tempo springt Freitag in die Weltspitze

24.11.2015

Von SID

Nach der Zentimeter-Entscheidung von Klingenthal war der Hausfrieden im "fliegenden Doppelzimmer" von Severin Freund und Richard Freitag nicht in Gefahr. "Richie ist stark genug, um sich das zurückzuholen. Ein schlechtes Gewissen habe ich daher nicht", sagte Skisprung-Weltmeister Freund nach seinem dritten Platz. Ganze 0,1 Punkte dahinter blieb für Freitag nur der undankbare vierte Rang. Der Lokalmatador konnte dieses Pech verschmerzen, denn der Saisonstart hat bewiesen, was Bundestrainer Werner Schuster schon angekündigt hatte: Zwischen Freund und Freitag mögen zwar in der Endabrechnung von Klingenthal zwölf Zentimeter liegen, sportlich befinden sich beide aber auf Augenhöhe. Freund, weil er so zuverlässig springt wie immer - und Freitag, weil er so springt wie noch nie.

Der Sachse springt nicht mehr so hoch vom Schanzentisch ab, hat dafür aber mehr Tempo drauf. Bislang mit großem Erfolg. In Klingenthal war Freitags starker zweiter Sprung im Teamwettbewerb der Schlüssel zum Sieg, im Einzel erreichte er sein bislang bestes Weltcup-Ergebnis auf "seiner" Schanze.

Das weckt leise Hoffnungen auf eine Doppel-Chance bei der Tournee, sogar bei Sven Hannawald. "Severin Freund und Richard Freitag haben gezeigt, dass mit ihnen ganz vorne zu rechnen ist in der Saison", twitterte der bislang letzte deutsche Tournee-Sieger (2001/2002).