Belastete Luft

Mit viel Feinstaub ins neue Jahr

In Reutlingen ist landesweit der zweithöchste Wert gemessen worden.

03.01.2017

Von Thomas de Marco

Das neue Jahr hat in Reutlingen mit hohen Feinstaubwerten begonnen: Mit 500 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft hat die Messstation in der Friedrich-Ebert-Straße den zweithöchsten Wert bei den landesweiten Stichproben in der Silvesternacht angezeigt – hinter Bernhausen mit
534 Mikrogramm. Der höchste Reutlinger Wert ist um 1.30 Uhr gemessen worden.

„Erwartungsgemäß sind kurz nach Mitternacht an den wohnortnahen Luftmessstellen die Feinstaubwerte stark angestiegen“, sagt Tatjana Erkert, Pressesprecherin der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). „Der Rauch von Feuerwerkskörpern besteht größtenteils aus Feinstaub. Deshalb messen wir an jedem Jahreswechsel erhöhte Feinstaubwerte.“ Die Halbstundenmittelwerte würden stark davon beeinflusst, wie viele Feuerwerkskörper in der Nähe der Luftmessstation gezündet wurden und wie die Wetterverhältnisse vor Ort waren, sagt sie.

Bei den Tagesmittelwerten am Neujahrstag wurden in Reutlingen 152 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen – damit lag die Stadt hinter Ludwigsburg, Stuttgart und Bernhausen immer noch auf Rang vier in Baden-Württemberg. Zum Vergleich: In Tübingen wurden 79 Mikrogramm ermittelt.

In weiten Teilen des Landes wehte der Wind am 1. Januar nur schwach bis mäßig, in vielen Tälern hielt sich der Nebel. Es regnet kaum, sodass der Feinstaub nicht aus der Luft gewaschen wurde. Am gestrigen Montag überquerte ein Frontenausläufer Baden-Württemberg. „Dies sollte zur Verbesserung der Luftqualität führen“, erklärt LUBW-Pressesprecherin Erkert.

Als Grenzwerte für Feinstaub-Partikel sind im Jahresmittel 40 und als Tagesmittelwert 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft zugelassen. Insgesamt sind 35 Überschreitungen beim Tagesmittelwert im Jahr zulässig. In den vergangenen beiden Jahren hat Reutlingen diesen Grenzwert knapp eingehalten.